Das Trio ELF ist anders. Es verwendet zwar die im NuJazz üblichen Rhythmen aus dem Popbereich – allerdings schlägt Gerwin Eisenhauer auch komplizierte rhythmische Überlagerungen mit Hand und Fuß, während der Pianist Walter Lang und der Bassist Sven Faller mit wohlgesetzten, melodisch und rhythmisch interessanten Klängen Akzente setzen. Der Tontechniker Mario Sütel verfremdet den Klang der Schlaginstrumente sowie von Klavier und Bass – so entsteht ein verblüffendes Vexierbild aus Original- und Digitalklang. Das Repertoire des Trios besteht überwiegend aus Eigenkompositionen. In ihnen sowie in den wenigen Fremdkompositionen verzahnt die Band das offene, zwischenraumreiche Spiel aller drei Mitglieder exzellent ineinander. So entsteht aus intensiven Passagen, in denen jedes Instrument sich knappe, wie ein Atemholen wirkende Pausen genehmigt, ein facettenreiches Klangkonstrukt, dessen Färbung sich durch diesen souveränen Umgang mit der Besetzung und die digitale Bearbeitung ständig verändert. Coverversionen des Italo-Hits „Azzurro“ und eines Intermezzos von Johannes Brahms bringen vertraute Themen in die Fülle der einprägsamen, durch kurze Tonbewegungen und harte Rhythmen geprägten Motive. Diese handgemachte Version des NuJazz zählt zu den interessanteren Produktionen des jungen Genres.
Werner Stiefele, 29.08.2008
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