home

N° 1353
13. - 23.04.2024

nächste Aktualisierung
am 20.04.2024



Responsive image mb-5
Wolfgang Amadeus Mozart

Donna - Arien

Diana Damrau, Le Cercle de l´Harmonie, Jérémie Rhorer

Virgin Classics/EMI 212 023-2
(73 Min., 1/2008) 1 CD

Diana Damraus zweites Solorezital bei Virgin ist allein Wolfgang Amadeus Mozart gewidmet und bietet ein ebenso ansprechendes wie anspruchsvolles Programm: In Sachen "Zauberflöte" liefert Damrau Paminas "Ach, ich fühl’s" nach (ihr erstes Rezital enthielt die Königin-Arien); "Le Nozze di Figaro" ist sowohl durch das "Dove sono" der Gräfin als auch durch Susannas "Rosenarie" repräsentiert, und aus der "Entführung" hören wir Blonde ("Durch Zärtlichkeit und Schmeicheln") und Konstanze ("Martern aller Arten"). Zur Eröffnung gibt es eine virtuose Koloraturnummer aus "Mitridate, rè di Ponto" ("Al destin che la minaccia"), in der sich Diana Damrau von ihrer besten Seite zeigt: technisch sicher, interpretatorisch zupackend, stimmlich gut disponiert. Susannas "Rosenarie" gelingt dann mit ebenjener charmanten, silbrig-zarten Glanzesfülle, die der Kollegin Patricia Petibon in ihrem etwa zeitgleich erscheinenden Antrittsrezital bei der Deutschen Grammophon fast völlig fehlt; der Vergleich mit der Französin bietet sich noch dringlicher an im Falle der Konzertarie "Vorrei spiegarvi, oh Dio!", deren extreme Höhen von Damrau sehr beachtlich gemeistert werden, während Petibon an jenen Stellen die Grenzen des ästhetisch Schönen doch recht stark ausreizen muss.
Hinsichtlich der stimmlichen Gesundheit muss man sich um Diana Damrau wohl derzeit keinerlei Sorgen machen: Sie scheint genau zu wissen, was ihrem Material zuträglich ist – sie lässt sich, anders als Patricia Petibon, auch nicht zu grenzwertigen, die Stimme über das verträgliche Maß hinaus belastenden Exaltiertheiten hinreißen. Ob ihr Mozartrezital deshalb aus Sicht des präsentierten Repertoires wirklich uneingeschränkt zu empfehlen ist, muss letztendlich jeder einzelne Hörer entscheiden. Dem Rezensenten ufert das satte Vibrato immer wieder einmal allzu sehr aus – und in puncto Ausdruckstiefe und Schönheit der Timbres fühlte er sich angeregt, zum Vergleich u. a. einmal Anna Moffos Mozartscheibe von 1958 (Testament) aus dem Schrank zu ziehen. Die "Rosenarie", "Ach, ich fühl’s"... man höre selbst, ob da nicht doch noch deutlich mehr Einfühlungsvermögen und vollendete Expressivität zum Vorschein kommen.

Michael Wersin, 29.11.2008


Diese CD können Sie kaufen bei:

Als JPC- und Amazon-Partner verdienen wir an qualifizierten Verkäufen



Kommentare

Kommentar posten

Für diese Rezension gibt es noch keine Kommentare.


Abo

Top