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N° 1354
20. - 26.04.2024

nächste Aktualisierung
am 27.04.2024



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Charles Valentin Alkan, Frédéric Chopin

Cellosonaten

Alban Gerhardt, Steven Osborne

Hyperion/Codaex CDA67624
(62 Min., 12/2007) 1 CD

Erstaunlich, dass erst jetzt jemand auf die Idee gekommen ist, die Cellosonaten von Frédéric Chopin und Charles Alkan auf einer CD zu vereinen. Die beiden Komponisten waren nicht nur gut befreundet, sondern schrieben ihre Werke für denselben Musiker: den Cellisten Auguste-Joseph Franchomme, mit dem erst Chopin und dann auch Alkan zusammen Klaviertrio spielten. Im Gegensatz zu Chopins 1847 entstandener Sonate ist Alkans zehn Jahre später uraufgeführtes Stück trotz durchweg schmissiger Themen bis heute eine Rarität geblieben – umso besser, dass Alban Gerhardt und Steven Osborne jetzt eine Alternative zur bislang einzigen erhältlichen Aufnahme von Emmanuelle Bertrand und Pascal Amoyel bieten: Den ersten Satz können Gerhardt/Osborne eindeutig für sich entscheiden, indem sie den konzertanten, in der Durchführung streckenweise fast beethovensch schroffen Grundton entschlossener anschlagen als die introvertiertere Bertrand, deren feineres Spiel sich erst in den beiden Binnensätzen entfalten kann. Hier Alkans kauzigen Humor, seine provokativ hintersinnige Trivialität wirklich auszuspielen, traut sich allerdings keines der beiden Teams. Da hätte ruhig ein Schuss mehr Offenbach mit dabei sein können.
In Chopins g-Moll-Sonate hängt der Lorbeer noch höher und der Vergleich mit der Referenzaufnahme von Jacqueline du Pré und Daniel Barenboim zeigt sofort, was Gerhardt/Osborne fehlt: Atem, beseelter Ton und Klangfarben – all das, was Musik erst zum Sprechen bringt.

Jörg Königsdorf, 31.01.2009


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