Phoenix Edition/Naxos PE135
(2005-2007) 5 CDs
So geläufig der Name Sergei Prokofjew auch ist, sein Werk ist es abseits einiger weniger Dauerbrenner nicht. Von den sieben Sinfonien haben es nur die erste und fünfte ins Orchesterrepertoire geschafft – eine Gesamteinspielung wie diejenige des Gürzenich-Orchesters unter Dmitrij Kitajenko hat immer noch etwas von einer Pioniertat. Nach der Produktion der fünfzehn Sinfonien von Schostakowitsch folgt nun also der zweite große Zyklus, in dem das Kölner Ensemble dem Stab des erfahrenen russischen Dirigenten einvernehmlich folgt. Von der ohrwurmigen "Symphonie classique" bis zur kinematografischen Siebten tun beide Seiten sich und der Musik Prokofjews keinen Zwang an. Man hat das gute Gefühl, dass das Orchester nie an seine Substanz gehen muss und gewissermaßen schon im unteren Drehzahlbereich richtig auf Touren ist. Der Klang federt, drückt sich leicht und kraftvoll vom Boden ab, rhythmische und dynamische Bewegungen wirken selbst in massiveren Passagen ausgesprochen elastisch, scheinen ihren Impuls eher dem jeweiligen Augenblick als einer strengen Planung zu verdanken.
Weil Orchester und Dirigent Überzeichnungen vermeiden, kann man auch dem stilistischen Hin und Her des Komponisten problemlos folgen und über die ein oder andere kompositorische Pauschalität noch halbwegs vergnügt hinweghören. Hinwegsehen sollte man derweil über die lieblose Ausstattung des Schubers, der neben dünnlichen, zudem miserabel übersetzten Werkeinführungen für den Vornamen Kitajenkos gleich drei verschiedene Schreibweisen, für den Prokofjews immerhin noch zwei parallel anbietet. Von wegen geläufig.
Raoul Mörchen, 20.02.2009
Diese CD können Sie kaufen bei:
Als JPC- und Amazon-Partner verdienen wir an qualifizierten Verkäufen
Für diese Rezension gibt es noch keine Kommentare.
Ihre Wochenempfehlung der RONDO-Redaktion
An dieser Stelle finden Sie Inhalte eines Drittanbieters, die Sie mit einem Klick anzeigen lassen können.
Mit dem Laden des Audioplayers können personenbezogene Daten an den Dienst Spotify übermittelt werden. Mehr Informationen finden Sie in unseren Datenschutzbestimmungen.
Alexander Skrjabins frühe Werke sind in ihrer Tonsprache noch stark von Chopin und Liszt beeinflusst. Die Préludes op. 13, zeigen deutliche Bezüge zu Chopin, aber auch eine visionäre Originalität, die seine zukünftige Modernität vorwegnimmt. In der berühmten Étude in cis-Moll hört man komplexe Harmonien, während die epische Leidenschaft der Fantasie in h-Moll bereits den kompositorischen Fortschritt andeutet. Die italienische Pianistin Daniela Roma hat in ihrem Heimatland und den […] mehr