home

N° 1308
03. - 09.06.2023

nächste Aktualisierung
am 10.06.2023



Responsive image
Charles Koechlin

Les Bandar-log op. 176, Offrande musicale sur le nom de BACH op. 187

Bernhard Haas, Michael Korstick, Christine Simonin, Radio-Sinfonieorchester Stuttgart des SWR, Heinz Holliger

Hänssler Classic/Naxos 93.221
(68 Min., 9/2007 u. 8/2008) 1 CD

Seit 2001 läuft der von Dirigent Heinz Holliger angestoßene Rehabilitierungsversuch von Charles Koechlin. Und auch wenn inzwischen repräsentative und mit Schallplattenpreisen dekorierte Weltersteinspielungen das Resultat sind, so ist bis heute der in Paris geborene Koechlin (1867-1950) ein weiterhin wenig beachteter Sonderling und Spezialistentipp geblieben. Kaum in den breiten Konzertbetrieb wird es auch seine mehr als dreiviertelstündige Bach-Hommage schaffen, die nach ihrer Uraufführung 1973 ein Vierteljahrhundert später ihre weltweit erst zweite Aufführung erlebte. Der Livemitschnitt vom Europäischen Musikfest, das 2008 in Stuttgart begangen wurde, zeigt uns hier einen Komponisten, der sich als strenggläubigen Bachianer outete – nicht nur über den Kompositionstitel "Offrande musicale sur le nom de BACH", der an Bachs "Musikalisches Opfer" anknüpft. Die kontrapunktische Anlage dieses zwölfteiligen Werks gerät zu einer Prozession, die trotz der Variabilität in der Instrumentierung (Orchester, Streichquartett, Solo-Orgel und -Klavier) oftmals nicht über die Bachbearbeitungen eines Leopold Stokowski hinauskommen.
Etwas gelöster kommt dagegen das sogenannte Affenscherzo "Les Bandar-log" daher, das Teil aus Koechlins sinfonischem "Dschungelbuch"-Zyklus ist. Lautmalerisch turnen die Affen da von einem musikalischen Baum zum nächsten, hüpfen auch mal vom Debussy- auf den Schönberg- oder Strawinsky-Ast. Das ist zwar eine nette Fingerübung über die klassische Moderne. Doch wenn wieder eine dieser mächtigen Fugen hereinrollt, weiß man erneut, für wen Koechlins Herz Zeit seines Lebens geschlagen hat.

Guido Fischer, 10.10.2009



Diese CD können Sie kaufen bei:

Als JPC- und Amazon-Partner verdienen wir an qualifizierten Verkäufen


Kommentare

Kommentar posten

Für diese Rezension gibt es noch keine Kommentare.


CD zum Sonntag

Ihre Wochenempfehlung der RONDO-Redaktion

Externer Inhalt - Spotify

An dieser Stelle finden Sie Inhalte eines Drittanbieters, die Sie mit einem Klick anzeigen lassen können.

Mit dem Laden des Audioplayers können personenbezogene Daten an den Dienst Spotify übermittelt werden. Mehr Informationen finden Sie in unseren Datenschutzbestimmungen.

Der Komponist Johann Joachim Quantz (1697-1773) war auch ein exzellenter Flötist und nahm als Flötenlehrer Friedrichs des Großen eine privilegierte Stellung im musikalischen Leben am preußischen Hof ein. Viele seiner Werke ebenso wie viele der von ihm gebauten Flöten entstanden ab 1741 exklusiv für den Monarchen. Der belgische Flötist Frank Theuns spielt hier auf einer originalgetreuen Kopie einer Quantz-Flöte einige dieser „Privat-Konzerte“. Theuns und sein sechsköpfigen […] mehr


Abo

Top