Genuin/Codaex GEN 89157
(72 Min., 05/2009) 1 CD
Besonders fromm muss es bei den Männergesangsvereinigungen des 19. Jahrhunderts nicht zugegangen sein – denn tatsächlich hat das geistliche Gesamtschaffen von Mendelssohn, Schubert und Cornelius auf einer CD Platz. Ein beträchtlicher Teil des Repertoires besteht aus Trauergesängen, mit denen man an verdiente Sangesbrüder oder auch andere verblichene Honoratioren zu erinnern pflegte. Es herrscht hier also eine etwas gedeckte Stimmung vor, wobei die Camerata Musica Limburg dank ihres warmen, weichen, aber nicht weichlichen Chorklangs gleich mit der eröffnenden Motette "Beati mortui" von Mendelssohn für eine Beerdigung erster Klasse sorgt. Sehr ansprechend wirken auch die Trauerchöre op. 9 von Peter Cornelius, weil der Chor die schillernden Harmonien, mit denen der Dichterkomponist und Wagnersympathisant für vielfältige feinsinnige Wort-Tonbeziehungen sorgt, mit großer Sicherheit und Klarheit bewältigt. Allerdings könnte man sich gerade bei diesen Stücken eine etwas größere Vielfalt in den Klangfärbungen vorstellen. Höhepunkt der CD ist aber in jedem Falle Mendelssohns Motette "Aspice Domine": Deren ruhige, lyrische Linien (die "katholische" Gregorianik und den "protestantischen" Choral in zugespitzter Gegenüberstellung versöhnen) erlauben es dem Chor, seine Stärken ganz auszuspielen. Schuberts geistliche Werke (unter ihnen ein "Hymnus an den Heiligen Geist" und das "Salve Regina" fallen dagegen leicht ab, weil hier die soliden Mittelstimmen nicht ganz so effektvoll von den hervorragenden Außenstimmen verdeckt werden.
Carsten Niemann, 27.03.2010
Diese CD können Sie kaufen bei:
Als JPC- und Amazon-Partner verdienen wir an qualifizierten Verkäufen
Für diese Rezension gibt es noch keine Kommentare.
Ihre Wochenempfehlung der RONDO-Redaktion
An dieser Stelle finden Sie Inhalte eines Drittanbieters, die Sie mit einem Klick anzeigen lassen können.
Mit dem Laden des Audioplayers können personenbezogene Daten an den Dienst Spotify übermittelt werden. Mehr Informationen finden Sie in unseren Datenschutzbestimmungen.
Die Klavierkonzerte Nr. 11, 12 und 13 waren Mozarts erste Konzerte, die er nach seinem Umzug von Salzburg nach Wien komponierte. In einem Brief an seinen Vater Leopold beschrieb er sie als „ein glückliches Mittel zwischen zu leicht und zu schwer; sehr brillant, angenehm für das Ohr und natürlich, ohne fade zu sein“. Zu diesem Zeitpunkt hatte sich Mozart bereits von seinem dominanten Vater emanzipiert. Sein Ziel war es, mit diesen Stücken das Wiener Publikum zu erobern. Tatsächlich […] mehr