home

N° 1354
20. - 26.04.2024

nächste Aktualisierung
am 27.04.2024



Responsive image mb-5
Dmitri Schostakowitsch, Charles Ives, Hector Berlioz

Keeping Score - Sinfonie Nr. 5, Sinfonie "Holidays", Symphonie fantastique

San Francisco Symphony Orchestra, Michael Tilson Thomas

Avie/Musikwelt AV 0026-9, AV 0024-9, AV 0022-9

Kein amerikanischer Dirigent seit Leonard Bernstein nimmt die Vermittlung Klassischer Musik so ernst wie Michael Tilson Thomas: Der 65-Jährige betreut nicht nur mehrere Monate pro Jahr ein eigenes Jugendorchester in Miami, sondern ist auch mit seinem San Francisco Symphony Orchestra unermüdlich in Sachen Basisarbeit tätig. Und seit einiger Zeit darf auch der Rest der Welt via DVD von MTTs pädagogischen Fähigkeiten profitieren: "Keeping score" heißt die Reihe mit Werkeinführungen, von der jetzt nach einer erfolgreichen ersten Staffel drei neue Folgen auf den Markt gekommen sind. Und wieder hat MTT (den privaten Geldgebern der Reihe sei Dank) weder Kosten noch Mühen gescheut, um den Geheimnissen der Werke auf die Spur zu kommen: Für Berlioz’ "Symphonie fantastique" ist er bis ins Heimatdorf des Komponisten gereist, für Schostakowitschs Fünfte ins frostklirrende Moskau und für Ives’ "Holidays Symphony" nach New England. Und immer fördert er dabei interessante Fakten zutage und erzählt Geschichten, die die Werke nicht nur Jugendlichen, sondern auch Erwachsenen näher bringen: Hier hört er Berlioz’ musikalische Kindheitserinnerungen aus dem langsamen "Fantastique"-Satz heraus, dort verfolgt er die motivischen Bausteine Ives’ bis in die Paraden und Gottesdienste seiner Heimat zurück. Und immer wahrt er den engen Bezug zum Stück, schwenkt von der Erzählung wieder zurück zur Musik, erläutert Themen am Klavier oder mit seinem Orchester. Anschließend lassen sich die Thesen MTTs an einer Liveaufnahme des ganzen Werks überprüfen – vor allem Ives gelingt dabei grandios. Unterhaltsamer und gescheiter kann Klassik kaum vermittelt werden. Einziger Wermutstropfen: Die DVDs sind nur im Original mit deutschen Untertiteln erhältlich. Aber so bessert man eben auch noch sein Englisch auf.

Jörg Königsdorf, 22.05.2010


Diese CD können Sie kaufen bei:

Als JPC- und Amazon-Partner verdienen wir an qualifizierten Verkäufen



Kommentare

Kommentar posten

Für diese Rezension gibt es noch keine Kommentare.


CD zum Sonntag

Ihre Wochenempfehlung der RONDO-Redaktion

Externer Inhalt - Spotify

An dieser Stelle finden Sie Inhalte eines Drittanbieters, die Sie mit einem Klick anzeigen lassen können.

Mit dem Laden des Audioplayers können personenbezogene Daten an den Dienst Spotify übermittelt werden. Mehr Informationen finden Sie in unseren Datenschutzbestimmungen.

Der Komponist Giacomo Orefice (1865–1922) wuchs in einer jüdischen Familie im norditalienischen Vicenza auf und ist vor allem für sein Opernschaffen bekannt. Auch als Pädagoge macht er sich einen Namen, sein berühmtester Schüler war der Filmkomponist Nino Rota. Orefices bekanntestes Musiktheaterwerk ist „Chopin“, für das er die Klavierwerke des polnischen Komponisten orchestrierte. Seine eigene Klaviermusik umfasst überwiegend romantische Charakterstücke, die von Gedichten, […] mehr


Abo

Top