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N° 1353
13. - 21.04.2024

nächste Aktualisierung
am 20.04.2024



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Marco dall'Aquila

Lautenwerke

Paul O'Dette

harmonia mundi HMU 907548
(77 Min., 8/2009)

Als Paul O'Dette mit dem Aufnahmeteam sich aufmachte, um im Heimatstädtchen des italienischen Renaissance-Komponisten Marco dall'Aquila einige seiner Lautenstücke einzuspielen, musste man schnell umplanen. Gerade hatte ein Erdbeben den Stadtkern und damit das Studio zerstört. Und so zog man 40 Kilometer weiter und baute die Mikrofone im Nachbarsdorf, in einer mittelalterlichen Kirche auf. Komplett konnte der Toningenieur danach den Hall nicht rausfiltern – was sich im Nachhinein als Glücksfall erwiesen hat. Denn so wurde der Geist der an sich schon kunstvoll reich bestückten Lautenwerke dall'Aquilas noch einmal potenziert, so schwingen sie sich mit Eleganz und Edelmaß in die Lüfte.
Paul O'Dette hat aus dem Schaffen Marco dall'Aquilas (ca. 1480-1544) neben Fantasien und Ricercaren auch Transkriptionen von Chansons der flämischen Polyfonie ausgewählt. Und da in dall'Aquilas Brust gleich zwei Herzen schlugen, das des gelehrsamen Kontrapunktikers und jenes des raffinierten Klangexperimentators, hört man mit großem Staunen dieser jahrhundertealten Moderne zu. Zumal O'Dette auch in der Nachbereitung der Aufnahmen darauf geachtet hat, dass jede Nuance und jeder Gedankengang so klar, kraftvoll und so leichtfüßig wie möglich herauskommt.

Guido Fischer, 19.06.2010


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