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N° 1354
20. - 26.04.2024

nächste Aktualisierung
am 27.04.2024



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Gioachino Rossini

Opernarien

Julia Lezhneva, Warschauer Sinfoniker, Marc Minkowski

naïve/Indigo V 5221
(58 Min., 1/2010)

Im fernsten Osten Russlands, auf der Insel Sachalin, wurde sie geboren. Ihr professionelles Debüt gab sie mit 16 Jahren. Seither hat sie jede Menge Wettbewerbe gewonnen, zuletzt den 2010 neu ins Leben gerufenen der Pariser Oper – als jüngste Teilnehmerin. Jetzt, mit gerade einmal 21 Jahren, legt Julia Lezhneva ihr Debüt-Recital vor. Schon vor einigen Monaten ist sie mir in der Einspielung von Vivaldis "Ottone in villa" sehr positiv aufgefallen. Diesen Eindruck bestätigt die junge Russin auch mit den Rossini-Arien. Ihr Sopran ist berückend schön, er spricht leicht an, wird versiert geführt, auch virtuose Anforderungen meistert er ohne jede Anstrengung. Es ist verblüffend, wie sicher die Stimme in diesem Alter bereits ist, wie sehr sich Lezhneva auf sie verlassen kann.
Leider gibt es aber auch ein Manko zu vermelden: Der Sängerin fehlt es gehörig an Temperament. Eine dramatische Wahrheit existiert bei ihr (noch?) nicht. Auf Dauer lässt sich da eine gewisse Einförmigkeit nicht leugnen, zumal Marc Minkowski dem nicht entgegenwirkt. Während er sonst bei den Tempi gerne über die Stränge schlägt, schafft er es hier höchstens mal in den dritten Gang. Und so sehe ich an der erwähnten Einschränkung eine nicht geringe Teilschuld des Maestros. Dass eine junge Künstlerin am Anfang ihrer Karriere noch nicht 'fertig' ist, versteht sich von selbst. Wenn aber ein erfahrener Dirigent Schwachpunkte nicht erkennt und entsprechend gegensteuert, ist das schon traurig. Wie dem auch sei – Julia Lezhneva wird ihren Weg machen, daran besteht kein Zweifel, wir dürfen uns jetzt schon freuen, bald mehr von ihr zu hören. Und vielleicht findet sich ja jemand, der ihr mal ordentlich 'einheizt'?

Michael Blümke, 09.04.2011


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