Erato/Warner Classics 0630-17074-2
Mozart und das Horn: Dieses Kapitel wird auf dieser Veröffentlichung fast vollständig behandelt - es fehlen von den in Mozarts Werk befindlichen abgeschlossenen Stücken lediglich zwei als Konzertfragmente zu sehende Konzertsätze. Ähnlich wie bei den Klarinettenwerken hatte Mozart bei seiner Beschäftigung mit dem Horn die Künste eines zu seiner Zeit herausragenden Virtuosen in den Ohren, dem er die Werke sozusagen in die Lippen schrieb: Joseph Leutgeb (auch Leitgeb) - trotz (oder wegen) der Freundschaft mit Mozart Zielscheibe von dessen mitunter unflätigem Humor, der zum Beispiel in der Widmung des Es-Dur-Konzert KV 417 zum Ausdruck kommt: “Wolfgang Amadé Mozart hat sich über den Leitgeb, Esel, Ochs und Narr, erbarmt zu Wien”, steht über den Noten.
Von dieser Derbheit findet sich freilich nichts in der Musik - schon gar nicht in der vorliegenden Interpretation: Sir Neville Marriner und seine Academy pflegen einen kultivierten, eleganten Rokoko-Ton, der für meinen Geschmack zu wenig die doch vorhandenen Kontraste herauskehrt und zu sehr auf das “Edle” setzt. David Pyatt musiziert mit exzellentem Ton und wie nebensächlich dahinhuschender Virtuosität. Höhepunkt der Aufnahme ist das an letzter Stelle stehende Hornquintett: Im Miteinander der Solisten blühen Pyatts Artikulationsmöglichkeiten förmlich auf; schlank und beweglich bietet das Blasinstrument den Streichern im Dialog Paroli.
Oliver Buslau, 31.03.1997
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Die Klavierkonzerte Nr. 11, 12 und 13 waren Mozarts erste Konzerte, die er nach seinem Umzug von Salzburg nach Wien komponierte. In einem Brief an seinen Vater Leopold beschrieb er sie als „ein glückliches Mittel zwischen zu leicht und zu schwer; sehr brillant, angenehm für das Ohr und natürlich, ohne fade zu sein“. Zu diesem Zeitpunkt hatte sich Mozart bereits von seinem dominanten Vater emanzipiert. Sein Ziel war es, mit diesen Stücken das Wiener Publikum zu erobern. Tatsächlich […] mehr