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N° 1354
20. - 26.04.2024

nächste Aktualisierung
am 27.04.2024



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Edward Elgar, Thomas Arne, Eric Coates, William Walton, Hubert Parry u.a.

Shakespeare Inspired

Michelle Breedt, Nina Schumann

TwoPianists/Naxos TP 1039077
(67 Min., 11/2010)

Es ist ein wundervolles Liedrepertoire, das die südafrikanische Mezzosopranistin Michelle Breedt und ihre Begleiterin Nina Schumann hier präsentieren: Englische Kunstlieder von Ralph Vaughan Williams über Edward Elgar bis hin zu Mervyn Horder, von Thomas Arne über Roger Quilter und Benjamin Britten bis hin zu Michael Dawer Head. Das meiste davon dürfte hierzulande selbst kunstliederfahreneren Hörern unbekannt sein. Die Klangwelt des britischen Kunstliedes ist eine ganz eigenständige und originelle, weitgehend konservativ im Umgang mit den kompositorischen Mitteln, dafür aber anknüpfend an den prägnanten Tonfall, an die spezielle Idiomatik der englischen Volksgesangstradition. Es ist evident, dass Michelle Breedt eine große Zuneigung zu dieser Musik gefasst hat; die gründliche Auseinandersetzung mit Text und Musik ist in jedem Augenblick zu spüren. Geteilter Meinung kann man allerdings sein über ihre rein stimmliche Herangehensweise: Dem Autor ist ihr Ansatz zu wenig direkt; ein leicht gaumiger Klangmantel umhüllt meistens ihre Stimme, die dadurch überflüssigerweise eine Abdunkelung erfährt und außerdem mit einem permanenten Vibrato belastet ist. Diese technische Grundhaltung baut eine Barriere zwischen der Sängerin und dem Hörer auf, die selbst in Momenten größter interpretatorischer Intimität – man höre etwa Michael Dawer Heads „The homecoming of the sheep“ – wirkliche Unmittelbarkeit verhindert. Michelle Breedt gerät auf dem schmalen Grat zwischen einer den Erfordernissen des klassischen Repertoires gemäß kunstvollen und gleichzeitig der Gattung Lied angemessenen natürlichen Stimmproduktion etwas zu weit auf die Seite des Artifiziellen, sie bleibt einem etwas künstlichen Standardklang verhaftet. Damit engt sie auch maßgeblich das stimmliche Farbspektrum ein, das für diese Musik so wichtig wäre – schade, die Programmidee ist wirklich gut, aber die Ausführung überzeugt auf weiten Strecken nicht wirklich.

Michael Wersin, 23.07.2011


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