Claves/Disco-Center CD 50-9500/3
(1980, 1989, 1990) 3 CDs
Eine Interpretation vierhändiger Prachtstücke wie der "Ungarischen Tänze" von Brahms ist anders zu beurteilen als etwa die Deutung einer späten Beethoven-Sonate. Für den "Frontalunterricht" im Konzertsaal sind sie nicht geschrieben (wie sich das bei einer Beethovensonate verhält, wäre indes auch zu diskutieren), und die Geschmacksgrenzen steckt hier der begeisterte Amateur mit ab. Die erhältlichen Fassungen polarisieren mit dem steten Hintergedanken an eigene Siege und Niederlagen.
Was diese Vorrede soll? Nun, ich bin von dem Zugang der Crommelyncks schlichtweg begeistert, will das aber nicht als absolute Kritikerweisheit verkaufen. Die koketteren Labèques (immer ein Flirt mit Werk und Publikum), die unerbittlich strukturellen Kontarskys ("Eigentlich spielen wir das nur, weil es auf Schönberg weist ..."), schließlich Tal/Groethysen, das Duo der Neunziger ("Wir sind die Synchronsten der Synchronen ...") haben durchweg vorzügliche Lösungen angeboten.
Aber bei Brahms und Dvořák übertreffen die Crommelyncks sie alle an purer Spiellust, die sich ohne intellektuelle Zielvorgabe an diesen herrlichen Tänzen freut. Auch so kann man Hausmusik adeln.
Matthias Kornemann, 28.02.1998
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