Am 1. Februar jährt sich zum 10. Mal der Todestag des Perkussionisten Mongo Santamaria,
der entscheidend den Übergang vom afrokubanischen Jazz der Bop-Ära zur Salsa der
70-er Jahre mitprägte. „Greatest Hits“-Alben sind meist keine Meilensteine. Wer mit einer
einzigen CD ein Lebenswerk abdecken will,
fällt oft auf die Nase. Bei dieser CD fallen allenfalls zu ungewohnten Bewegungen gereizte,
eingefleischte Nichttänzer auf die Nase.
Alle motorischen Nervenenden geraten in Zuckungen, sei es beim ekstatischen Getrommel
von „Conga Pa Gozar“ oder bei den zarteren, mit Geigen und Flöten besetzten Pachanga-Klängen. Diese Zusammenstellung, die auf einem für die CD-Ausgabe erweiterten Album der frühen 60er Jahre basiert, ist ein Klassiker des „Greatest Hits“ – Genres. Obwohl die letzten 40 Jahre seines Schaffen fehlen, haben wir es mit einem mustergültigen Querschnitt zu tun, der sein Frühwerk in seiner Vielfalt besser erschließt als seine so verschiedenen Einzelalben. Die CD zeigt mit welchem Spagat sich Santamaria nach seiner Zeit bei Tito Puente und Cal Tjader den Ruf als angesehenster Vertreter der afrokubanischen Musik in den USA sicherte: Gleichermaßen traditionell und vorausblickend, gelangen Santamaria Aufnahmen, die als authentischer Ausdruck afrokubanischer Kultur gelten: Während die hypnotisierenden Perkussionsnummern (mit Größen wie Armando Peraza oder Willie Bobo) noch ganz von den afrikanischen Roots gespeist sind - ein direktes Erbe von Santamarias Großeltern aus Kongo und Nigeria - entführen uns andere mit ihren liebenswürdigen Arrangements in elegante Tanzsalons und bedienen so ganz und gar nicht das westliche Voodoo- und Urwald-Klischee. Gerne setzte Mongo traditionelle Elemente in neue Zusammenhänge („Manteca“ als Mischung aus Cubop und Charanga). Zukunftsweisend: latinisiert Funkiges wie Hancocks Hit „Watermelon Man“ und Santamarias bekannteste Komposition „Afro Blue“, die noch John Coltrane inspirieren sollte.
Marcus A. Woelfle, 16.05.2013
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