home

N° 1354
20. - 26.04.2024

nächste Aktualisierung
am 27.04.2024



Erneut legt der Blockflötist Bart Coen ein thematisch orientiertes Programm vor: 2009 war es das „Neapel-Manuskript“ von 1725, hier ist es nun die Blockflöte in London um 1700. London wird als Schmelztiegel verschiedenster Nationalstile greifbar, die sich auch wiederum gegenseitig beeinflussen; Henry Purcell ist als (für lange Zeit letzter) ureigen englischer Komponist vertreten, Georg Friedrich Händel als der berühmte Wahl-Engländer fehlt freilich auch nicht. Letzterer erinnert mit seiner überaus populären Sonata in a-Moll sicher so manchen Hörer an das eigene Blockflöten- oder Continuospiel. Ähnlich geht es zumindest dem Rezensenten mit Jean-Baptiste Loeillet, der 1705 in London weilte.
Bart Coen erkundet das Repertoire mit der gewohnten Virtuosität und – in puncto Verzierungen – kreativen Raffinesse. Wenn es dem Ausdruck dient, geht er nicht gerade zimperlich um mit dem scheinbar so filigranen Instrument: Der eine oder andere Spitzenton gerät im Affekt beinahe ein wenig forciert. Herman Stinders (Cembalo) und Nicholas Milne (Viola) bewähren sich als ausgesprochen aufmerksame Begleiter, die übrigens auch solistisch zur Geltung kommen: Stinders u.a. mit einer Chaconne von Francis Forcer, die Charles Babel für seinen Sohn William (den berühmten Cembalo-Virtuosen in G. F. Händels Orchester) in eine persönliche Sammlung transkribierte. Und Milne hören wir zusammen mit Stinders in Händels Sonata in g für Viola da gamba und Cembalo. Insgesamt ein rundes, abwechslungsreiches, intelligent aufgebautes Programm, das den barockaffinen Kammermusik-Freund inspiriert und niveauvoll unterhält.

Michael Wersin, 08.06.2013


Diese CD können Sie kaufen bei:

Als JPC- und Amazon-Partner verdienen wir an qualifizierten Verkäufen


Externer Inhalt - Spotify

An dieser Stelle finden Sie Inhalte eines Drittanbieters, die Sie mit einem Klick anzeigen lassen können.

Mit dem Laden des Audioplayers können personenbezogene Daten an den Dienst Spotify übermittelt werden. Mehr Informationen finden Sie in unseren Datenschutzbestimmungen.



Kommentare

Kommentar posten

Für diese Rezension gibt es noch keine Kommentare.


CD zum Sonntag

Ihre Wochenempfehlung der RONDO-Redaktion

Externer Inhalt - Spotify

An dieser Stelle finden Sie Inhalte eines Drittanbieters, die Sie mit einem Klick anzeigen lassen können.

Mit dem Laden des Audioplayers können personenbezogene Daten an den Dienst Spotify übermittelt werden. Mehr Informationen finden Sie in unseren Datenschutzbestimmungen.

Der Komponist Giacomo Orefice (1865–1922) wuchs in einer jüdischen Familie im norditalienischen Vicenza auf und ist vor allem für sein Opernschaffen bekannt. Auch als Pädagoge macht er sich einen Namen, sein berühmtester Schüler war der Filmkomponist Nino Rota. Orefices bekanntestes Musiktheaterwerk ist „Chopin“, für das er die Klavierwerke des polnischen Komponisten orchestrierte. Seine eigene Klaviermusik umfasst überwiegend romantische Charakterstücke, die von Gedichten, […] mehr


Abo

Top