Carus/Note 1 CAR83297
(62 Min., 2/2012)
Welch ein Verlust für die Musikgeschichte, dass Norbert Burgmüller bereits mit 26 Jahren starb! Und welch ein Gewinn, was er in seiner kurzen Lebenszeit (1810 - 1836) dennoch an Meisterwerken vollendete! Mit seinem großen Klavierkonzert in fis-Moll befindet sich Burgmüller sowohl auf Augenhöhe mit Mendelssohn, der das Stück 1834 selbst aufführte, als auch mit Schumann, dessen Klavierkonzert er in Hinblick auf die Integration des Klaviers in den sinfonischen Satz den Boden bereitete. Ein großer Wurf ist aber auch die reich instrumentierte Ouvertüre zur unvollendeten Oper „Dionys“ nach Schillers „Bürgschaft“.
Es ist wichtig, beide Werke endlich mit zwei so kompetenten Interpreten für die Musik des frühen 19. Jahrhunderts wie Frieder Bernius und Tobias Koch kennenlernen zu können. Farbiger, schroffer, ungebärdiger und perkussiver wirkt das Klavierkonzert auf dem Bösendorfer-Flügel von 1849, der sich auf spannende Weise mit dem Klang der historischen Posaunen und Pauken mischt. Dass die Aufnahme aber nicht die bisher führende Einspielung mit Leonard Hokanson und dem Sinfonie Orchester Wuppertal ersetzt, liegt zum einen an der nicht ganz geglückten Balance zwischen Holzbläsern und Klavier. Vor allem aber gelingt es Bernius nicht, die großformalen Bögen zwingend genug zu gestalten: So hat man bei der Einleitung das Gefühl, als habe sich Burgmüller erst im letzten Moment entschlossen, statt einer Sinfonie ein Klavierkonzert zu schreiben. Eine echte Entschädigung dafür bietet die Weltersteinspielung der Scheibe: Burgmüllers Entr'actes op. 17 sind vier bezaubernde, charmant und duftig musizierte Orchesterminiaturen, die jedes klassisch-romantische Konzertprogramm zieren würden.
Carsten Niemann, 09.11.2013
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