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N° 1353
13. - 21.04.2024

nächste Aktualisierung
am 20.04.2024



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Perfektomat

Joscha Oetz

Klaeng Records/www.klaengrecords.de Klaeng 007
(49 Min., 6/2013)

Hippelig und nervös leiten der Kontrabassist Joscha Oetz, der Schlagzeuger Bodek Janke, Laura Robles an Cajon und Bongo und Johannes Lauer mit dem schnarrenden Quijada „Perfect Grey“ ein, bevor sich der Tenorsaxofonist Niels Klein und der Pianist Simon Nabatov sich mit einem knappen Stakkato einfügen: eine impulsive, perkussive Nummer, in der sich Südamerikanisches und die Komplexität im Stil der New Yorker M-Base vermengen. Sorgfältig geprobt ist diese Musik mit ihren vielen rhythmischen Übereinklängen, mit ihren scharfen Breaks, mit Dynamik- und Stimmungswechseln – aber gerade diese Perfektion an Schlüsselstellen ermöglicht andererseits große Freiheiten zur Improvisation, wobei jedes Solo bestens in den Gesamtklang eingebettet ist. Von Salsa-Seligkeit bis zur polyrhythmischen Avantgarde reicht die Gefühlspalette der Kompositionen des Bandleaders, wobei in fünf Titeln eher kantige, zupackende Rhythmuskonzepte dominieren. Drei Titel heben sich davon ab: In den verträumten Tenorsaxofon-Balladen „Caral“ und „El Funambulo“ schwebt Niels Klein mit warmen, herzlichen Klängen über der zurückhaltenden Band und einem dezent perkussiven Rhythmikteppich, und „The Happy Truth“ beginnt mit einer pointilistischen Toncollage, die erst nach drei der fünf Minuten sanft zu pulsieren anfängt, gegen Ende aber wieder ihren kaum gewonnenen Groove verliert. So konsequent wie dieses Quartett hat schon seit längerem keine Formation mehr den akustischen Jazz für sich mit einem eigenen, durchdachten Stil definiert.

Werner Stiefele, 03.01.2015


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