home

N° 1354
20. - 26.04.2024

nächste Aktualisierung
am 27.04.2024



Responsive image mb-5
Wolfgang Amadeus Mozart

Castrato Arias

Valer Sabadus, Recreation – Großes Orchester Graz, Michael Hofstetter

Oehms/Naxos OC 1814
(50 Min., 12/2013)

Nach dem eher lauwarm geratenen Gluck-Debüt beim neuen Exklusiv-Partner Sony im vergangenen Herbst stand Valer Sabadus' ehemaligem Label Oehms, das ihm die Chance zu seinen ersten Recitals geboten hatte, noch eine Veröffentlichung zu. Diese Option löst es jetzt mit einem – sehr kurz geratenen – Programm ein, auf dem einige von Mozarts für Kastraten geschriebene Arien versammelt sind. Und dabei zeigt sich wie auch auf "Le belle immagini" überdeutlich, dass die gestalterischen, interpretativen Möglichkeiten des jungen Rumänen begrenzt sind.
Seine Stimme zeichnet sich durch eine einnehmende Weichheit und Süße aus, die eine gewisse Unschuld, fast schon Naivität evoziert. Diese Grundprägung, die ja gerade seinen Reiz ausmacht, kann er nicht negieren, lässt sich nicht abstreifen. Sie passt zu einigen Charakteren besser als zu anderen, generell aber ist das Ausdrucksspektrum dadurch eingeschränkt. Durch seine virtuosen Fähigkeiten – man denke nur an seine bewundernswert sauberen und ebenmäßigen schnellen Läufe – bringt er eine zusätzliche Farbe ins Spiel. Die lässt er hier aber, wie schon auf der Gluck-CD, weitgehend beiseite, wählt eher ruhigere Arien, die seine Cantabile-Qualitäten in den Vordergrund rücken.
Die beiden Ramiro-Arien aus "La finta giardiniera" bekommt man wohl selten so exquisit gesungen zu hören, Cecilio ("Lucio Silla") liegt ihm nicht so gut in der Stimme, mit dem gar nicht für einen Kastraten komponierten Cherubino hinterlässt er einen sehr guten Eindruck, Idamante gerät ihm nicht so vorteilhaft, Sesto hingegen gelingt sehr gut. Michael Hofstetters langsame Tempi tragen nicht unbedingt zu größerer Expressivität bei, befördern vielmehr eine gewisse Larmoyanz. Vollauf beglückend ist dieser Abschied von Oehms also nicht. Mal sehen, was sich Sony für ihn ausgedacht hat.

Michael Blümke, 07.03.2015


Diese CD können Sie kaufen bei:

Als JPC- und Amazon-Partner verdienen wir an qualifizierten Verkäufen



Kommentare

Kommentar posten

Für diese Rezension gibt es noch keine Kommentare.


CD zum Sonntag

Ihre Wochenempfehlung der RONDO-Redaktion

Externer Inhalt - Spotify

An dieser Stelle finden Sie Inhalte eines Drittanbieters, die Sie mit einem Klick anzeigen lassen können.

Mit dem Laden des Audioplayers können personenbezogene Daten an den Dienst Spotify übermittelt werden. Mehr Informationen finden Sie in unseren Datenschutzbestimmungen.

Der Komponist Giacomo Orefice (1865–1922) wuchs in einer jüdischen Familie im norditalienischen Vicenza auf und ist vor allem für sein Opernschaffen bekannt. Auch als Pädagoge macht er sich einen Namen, sein berühmtester Schüler war der Filmkomponist Nino Rota. Orefices bekanntestes Musiktheaterwerk ist „Chopin“, für das er die Klavierwerke des polnischen Komponisten orchestrierte. Seine eigene Klaviermusik umfasst überwiegend romantische Charakterstücke, die von Gedichten, […] mehr


Abo

Top