Pentatone/Naxos PTC5186520
(5/2007 - 10/2012) 10 CDs, SACDs
Bei Bruckner hat man nicht unbedingt ein in der französischen Tradition stehendes Orchester als Idealvorstellung vor Ohren, insofern war die Entscheidung von Pentatone, mit dem Orchestre de la Suisse Romande eine Gesamteinspielung der Bruckner-Sinfonien anzugehen, eine ebenso ungewöhnliche wie mutige Entscheidung. Zwei Jahre vor dem Startschuss im Jahr 2007 hatte Marek Janowski die Leitung des Orchesters übernommen und sich daran gemacht, es wieder in Form zu bringen.
Die Früchte seiner Arbeit lassen sich auf diesen zehn SACDs nachhören. Die Qualitäten des OSR mit seinem eher hellen Klang und der wunderbaren Transparenz wurden um die Fähigkeit zu größerer (und dabei stets runder) Kraftentfaltung erweitert. Die nutzt Janowski klug disponierend und proportionierend für einen weniger auf die Zukunft projizierten, als vielmehr aus der Klassik heraus entwickelten Bruckner. Kein Weihrauch, keine Mystik, kein Pathos also. Stattdessen energiegeladene Interpretationen mit flotten, flexiblen Tempi und zugleich einer großen Sensibilität für die lyrischen Passagen und langsamen Sätze, die nicht zelebriert werden, sondern stets entspannt im Fluss bleiben.
Es gibt sicher raffiniertere Bruckner-Zyklen, aber kaum ehrlichere. Und ganz sicher keinen, der besser aus den Boxen tönt. Pentatone verwöhnt den Hörer wie gewohnt mit exzellentem Klang: warm, klar, weit und natürlich. Zusammengefasst in einer Box bekommt man diese Aufnahmen jetzt für den Preis von vier Einzelveröffentlichungen – so kann man sich preiswert davon überzeugen, dass ein quasi französisches Orchester einer Bruckner-Idealvorstellung durchaus nahe kommen kann.
Michael Blümke, 25.04.2015
Diese CD können Sie kaufen bei:
Als JPC- und Amazon-Partner verdienen wir an qualifizierten Verkäufen
An dieser Stelle finden Sie Inhalte eines Drittanbieters, die Sie mit einem Klick anzeigen lassen können.
Mit dem Laden des Audioplayers können personenbezogene Daten an den Dienst Spotify übermittelt werden. Mehr Informationen finden Sie in unseren Datenschutzbestimmungen.
Für diese Rezension gibt es noch keine Kommentare.
Ihre Wochenempfehlung der RONDO-Redaktion
An dieser Stelle finden Sie Inhalte eines Drittanbieters, die Sie mit einem Klick anzeigen lassen können.
Mit dem Laden des Audioplayers können personenbezogene Daten an den Dienst Spotify übermittelt werden. Mehr Informationen finden Sie in unseren Datenschutzbestimmungen.
Die Klavierkonzerte Nr. 11, 12 und 13 waren Mozarts erste Konzerte, die er nach seinem Umzug von Salzburg nach Wien komponierte. In einem Brief an seinen Vater Leopold beschrieb er sie als „ein glückliches Mittel zwischen zu leicht und zu schwer; sehr brillant, angenehm für das Ohr und natürlich, ohne fade zu sein“. Zu diesem Zeitpunkt hatte sich Mozart bereits von seinem dominanten Vater emanzipiert. Sein Ziel war es, mit diesen Stücken das Wiener Publikum zu erobern. Tatsächlich […] mehr