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N° 1354
20. - 29.04.2024

nächste Aktualisierung
am 27.04.2024



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Elysium

Al Di Meola

Inakustik/in-akustik 0169141
(66 Min.)

Al Di Meola war und ist ein Gitarrenvirtuose der Extraklasse. Seinen Ruhm verdankt er seiner Mitgliedschaft in der Band „Return To Forever“ des Pianisten Chick Corea und jener „Friday Night In San Francisco“ vom 5. Dezember 1980, deren Live-Dokumentation mit mehr als zwei Millionen verkauften Exemplaren zu den Bestsellern der Gitarrenscheiben zählt – ein Feuerwerk der Gitarrensoli, mit denen sich er und seine Gitarrenkollegen John McLaughlin und Paco de Lucia anstachelten. Große, einprägsame Melodien hingegen schrieb er selten. Live hatte er in den vergangenen Jahren meist einen zweiten Gitarristen neben sich.
Bei den Aufnahmen zu „Elysium“ hat er darauf verzichtet. Stattdessen legt er in Mehrspur-Technik mehrere Gitarrenaufnahmen übereinander, holt sich von wechselnden Partnern an Keyboards oder Piano etwas Füllmaterial und lässt dem Percussionisten Rhani Krija große Freiräume – manchmal auch zu große. Dann ertrinken die vielen Linien in einem Strudel aus Einzeltönen und Percussion, in dem es weder einen Vorder- noch einen Hintergrund gibt und auch keine simulierte Interaktion. Stahlsaiten, Nylonsaiten, akustische Gitarre, Elektrogitarre: Das alles türmt sich übereinander, folgt aber keiner nachvollziehbaren Dramaturgie. Die Beurteilung ist eine Frage der Präferenzen: Wer brillante Läufe, gitarristische Kabinettstückchen und überraschende Wendungen mag, kommt in dem Gewimmel permanent auf seine Kosten. Denn Al Di Meola ist und bleibt einer der besten im mit Begriffen schwer zu fassenden weiten Feld der Gitarrenmusik zwischen akustischer Tradition und jazzorientierter Fusion.

Werner Stiefele, 23.05.2015


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