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N° 1354
20. - 26.04.2024

nächste Aktualisierung
am 27.04.2024



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Dmitri Schostakowitsch

Klavierkonzerte 1 & 2, Concertino op. 94, Tarantella

Anna Vinnitskaya, Kremerata Baltica, Bläser der Sächsischen Staatskapelle Dresden, Omer Meir Wellber, Tobias Willner, Ivan Rudin

Alpha/Note 1 ALP203
(50 Min., 9/2014)

Ganz zum Schluss werfen Anna Vinnitskaya und ihr Klavierpartner Ivan Rudin erneut die makellos geschmierte Geläufigkeitsmaschine an und sich in noch nicht einmal zwei Minuten Jazziges zu – aber auch so manches Motiv, das wie aus Prokofjews „Peter und der Wolf“ geborgt wirkt. „Tarantella“ heißt dieses kleine Bravourstück, für das Schostakowitsch in den 1960er Jahren auf seine Filmmusik „Die Stechfliege“ zurückgegriffen und sich damit zugleich als Klavierkomponist verabschiedet hatte. Und das Stück ist auch der flotte Rausschmeißer einer Schostakowitsch-CD, mit der die russische Pianistin Anna Vinnitskaya zu punkten versteht. Trotz der beachtlichen Konkurrenz an Weltklasseaufnahmen der beiden Klavierkonzerte Schostakowitschs. Aber Vinnitskaya gibt sich eben als jenes Temperamentsbündel, das nicht zuletzt das Finale des Konzerts für Klavier und Trompete erfordert, um diesem unakademisch schrillen Gemisch das unterhaltsame Schnittige und zugleich immer auch doppelbödig Beängstigende zu entlocken. In der Doppelfunktion aus Pianistin und Dirigentin der Kremerata Baltica lässt Vinnitskaya mit ihrem gleichermaßen glänzenden Dialogpartner Tobias Willner (Trompete) da nichts anbrennen. Bei dem 2. Klavierkonzert – das Schostakowitsch für seinen Junior Maxim genauso geschrieben hat wie das ebenfalls zu hörende Concertino für zwei Klaviere – übernimmt dann der Israeli Omer Meir Wellber das Kommando. Und schon fast cool geht Vinnitskaya direkt in den ersten Takten auf die hüpfenden Holzbläser ein – bevor man sich handfest auf die perkussiven Schlachten und jene Hochgeschwindigkeitsparcours einlässt, bei denen die zehn Finger mehr als nur gut durchblutet sein müssen. Aber auch hier unterstreicht Vinnitskaya nicht nur ihre manuelle Klasse, sondern kann glaubhaft vermitteln, warum Schostakowitsch seit ihren Jugendjahren zu ihren Helden zählt.

Guido Fischer, 19.09.2015


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