home

N° 1354
20. - 26.04.2024

nächste Aktualisierung
am 27.04.2024



Responsive image mb-5
Carl Philipp Emanuel Bach

Sonaten für Flöte und Basso Continuo

Katalin Horvath, Eva Maria Pollerus, Thomas Platzgummer

TYXart/Note 1 TXA 15056
(72 Min., 12/2013)

Eigentlich hätten sie sich gut verstehen müssen, Friedrich der Große und sein Kammercembalist Carl Philipp Emanuel Bach – spielten sie doch beide die beliebtesten Modeinstrumente ihrer Zeit: Friedrich die zu feinen dynamischen Schattierungen fähige Traversflöte und Bach das ebenso nuancenreiche wie flüsternd leise Clavichord. Und auch wenn es persönlich dennoch nicht so funkte zwischen dem herrischen Amateur und dem zur Begleitung verdammten Genie, so hat Bach doch fleißig für die Kombination Traversflöte/Tasteninstrument komponiert und sogar bei seinem Wechsel in das bürgerliche Hamburg nicht von dieser Besetzung lassen mögen. Lange Zeit wurden Bachs Werke für Traversflöte und Continuo fast ausschließlich mit Cembalo und Cello oder gar dem modernen Konzertflügel aufgenommen. Der Seele der Stücke kommt man jedoch näher, wenn man sie mit zarter besaiteten Instrumenten spielt. Dazu zählt neben dem Clavichord auch das Tafelklavier, das klanglich und dynamisch schon ein bisschen mehr Gewicht auf die Waage bringt, aber doch neben der rechteckigen Form auch die zart perkussiven Bässe und die noch ein wenig an Lauteninstrumente erinnernden Höhen mit dem Clavichord teilt. Alle einstigen Besetzungsmöglichkeiten im Vergleich hören zu können, macht einen ganz wesentlichen Reiz dieser Einspielung aus, für die Katalin Horvath wegen der Klangbalance auch noch drei unterschiedliche Nachbauten historischer Traversflöten verwendet. Nicht ganz so feinsinnig wirken dagegen ihre Interpretationen: Ihr Spiel ist zwar flink, klar und abwechslungsreich in den Verzierungen sowie schön gesanglich im Adagio, doch in den schnellen Sätzen fehlt es den Seufzerfiguren bisweilen an Tiefe und ihrer Artikulation an Flexibilität. Doch trotz dieser Einschränkungen: Dem Alten Fritz hätte Carl Philipp Emanuel diese Partnerin mit Sicherheit vorgezogen.

Carsten Niemann, 05.03.2016


Diese CD können Sie kaufen bei:

Als JPC- und Amazon-Partner verdienen wir an qualifizierten Verkäufen


Externer Inhalt - Spotify

An dieser Stelle finden Sie Inhalte eines Drittanbieters, die Sie mit einem Klick anzeigen lassen können.

Mit dem Laden des Audioplayers können personenbezogene Daten an den Dienst Spotify übermittelt werden. Mehr Informationen finden Sie in unseren Datenschutzbestimmungen.



Kommentare

Kommentar posten

Für diese Rezension gibt es noch keine Kommentare.


CD zum Sonntag

Ihre Wochenempfehlung der RONDO-Redaktion

Externer Inhalt - Spotify

An dieser Stelle finden Sie Inhalte eines Drittanbieters, die Sie mit einem Klick anzeigen lassen können.

Mit dem Laden des Audioplayers können personenbezogene Daten an den Dienst Spotify übermittelt werden. Mehr Informationen finden Sie in unseren Datenschutzbestimmungen.

Der Komponist Giacomo Orefice (1865–1922) wuchs in einer jüdischen Familie im norditalienischen Vicenza auf und ist vor allem für sein Opernschaffen bekannt. Auch als Pädagoge macht er sich einen Namen, sein berühmtester Schüler war der Filmkomponist Nino Rota. Orefices bekanntestes Musiktheaterwerk ist „Chopin“, für das er die Klavierwerke des polnischen Komponisten orchestrierte. Seine eigene Klaviermusik umfasst überwiegend romantische Charakterstücke, die von Gedichten, […] mehr


Abo

Top