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N° 1354
20. - 26.04.2024

nächste Aktualisierung
am 27.04.2024



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Robert Schumann, Claude Debussy, Béla Bartók

Live From Buenos Aires (Sechs Studien in kanonischer Form, „En blanc et noir“, Sonate für zwei Klaviere und Schlagzeug)

Martha Argerich, Daniel Barenboim, Pedro Manuel Torrejón González, Lev Loftus

DG/Universal 479 5563
(59 Min., 6/2015)

Wie oft hat man schon miterleben müssen, wie zwei absolute Schwergewichte des Klassikbetriebs trotz allen guten Willens einfach nicht den Draht zueinander gefunden haben. Bei Martha Argerich und Daniel Barenboim hingegen sollte sich die musikalische Wiederbegegnung nicht als Marketing-Coup mit mäßigem Resultat entpuppen. Bereits der Live-Mitschnitt vom Berliner Konzert 2014 machte deutlich, dass es im Grunde nur wenige Sekunden braucht, bis man wieder auf einer Wellenlänge musiziert. Auch die zweite Live-Aufnahme, die diesmal in Buenos Aires und damit in der Geburtsstadt der beiden Musiker entstand, ist das Dokument einer musikalischen Freundschaft, die auf Anhieb funktioniert.
Mit den für den Abend ausgewählten Komponisten Schumann, Debussy und Bartók haben beide natürlich ausreichend Erfahrungen gemacht. Dennoch wird selbst der enzyklopädisch aufgestellte Barenboim wohl selten bis gar nicht Schumanns „Sechs Studien in kanonischer Form“ op. 56 weder im Original noch in der vierhändigen Bearbeitung von Debussy gespielt haben. Einen besseren Einstieg in das Programm hätte man mit diesem leider allzu selten gebotenen Werk jedenfalls nicht bieten können. Ohne irgendwelchen manuellen Aufwand können sich Argerich und Barenboim nämlich ganz einfach und ohne Kitsch und Betulichkeit dem lyrischen Zauber dieser Musik hingeben und damit ihre Freundschaft beglaubigen. Mit auch 1001 Farbzwischentönen erkundet man danach Debussys epochales Meisterstück für zwei Klaviere „En blanc et noir“ und kündet da schon mit einigen perkussiven Effekten das wilde Treiben in Bartóks Sonate für zwei Klaviere und Schlagzeug an. Und selbst wenn die Musiker hier und da nicht das letzte Risiko gewagt haben und funkenschlagend aufs Ganze gegangen sind – dem dauerhaft packenden Zugriff hat das nicht geschadet.

Reinhard Lemelle, 26.03.2016


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