Arte Nova/BMG 74321 92772 2
(64 Min., 3/2001, 1/2002, 3/2002) 1 CD
Man müsste noch mal zwanzig sein, wird sich Matthias Kirschnereit gedacht haben, als er diese Klavierkonzerte aufgenommen hat. Bei zweien davon (KV 238 und 246) war Mozart nämlich in diesem Alter, und man merkt den Stücken an, dass hier ein früh entwickelter, selbstbewusster Komponist und Virtuose am Werk war. Auftrumpfende, durchaus effektvolle Klaviereinsätze, virtuoses Passagenwerk und eine gewisse brodelnde Atemlosigkeit prägen die Stücke in den schnellen Sätzen, und Matthias Kirschnereit lässt sich davon gerne mitreißen.
Kirschnereit liegt nichts daran, die Musik verzärtelnd aufzuweichen; sein Anschlag ist durchweg glasklar, kraftvoll, seine Artikulation schwungvoll und voller Temperament. Das geht keineswegs zu Lasten der Genauigkeit. Solist und Orchester liefern sich einen fröhlichen Dialog und sparen sich die tiefen Momente für die langsamen Sätze auf.
Höhepunkt der CD ist das "Andante un poco adagio" des B-Dur-Konzerts, in dem Mozart mit gedämpften Streichern und Flöten experimentiert und schon ein wenig von der Atmosphäre vorwegnimmt, der man im berühmten Klavierkonzert C-Dur KV 467 wieder begegnen wird. Die vierte Folge der Mozart-Klavierkonzert-Gesamtaufnahme mit Kirschnereit und den Bambergern hält, was die ersten drei CDs versprochen haben: klares, unprätentiöses und hoch konzentriertes Mozartspiel.
Oliver Buslau, 31.10.2002
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Die Klavierkonzerte Nr. 11, 12 und 13 waren Mozarts erste Konzerte, die er nach seinem Umzug von Salzburg nach Wien komponierte. In einem Brief an seinen Vater Leopold beschrieb er sie als „ein glückliches Mittel zwischen zu leicht und zu schwer; sehr brillant, angenehm für das Ohr und natürlich, ohne fade zu sein“. Zu diesem Zeitpunkt hatte sich Mozart bereits von seinem dominanten Vater emanzipiert. Sein Ziel war es, mit diesen Stücken das Wiener Publikum zu erobern. Tatsächlich […] mehr