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N° 1354
20. - 29.04.2024

nächste Aktualisierung
am 27.04.2024



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Every Hour Of The Light and Dark

Christian Weidner

Pirouet/NRW PIT3093
(44 Min., 5/2015)

Das Quartett des Altsaxofonisten und Komponisten Christian Weidner spielt in prominenter Besetzung schon seit Jahren zusammen. Das Schlagzeug bedient der von der Berliner Szene für seine feinsinnige avantgardistische Gestaltung bekannte Samuel Rohrer, Bass spielt der originelle Konzepte verfolgende Tieftöner Henning Sieverts aus München, und mit dem in Amsterdam lebenden Achim Kaufmann sitzt ein Mann am Klavier, der – aus der Kölner Schule kommend – raffiniert Neue Innerlichkeit und reduzierte offene Spielweisen verbindet. Reduktion bis hin zur Spröde ist ein Schlüsselbegriff der von Weidner auf seinem neuen Album zelebrierten Musik. Mit einem Ton, der näher beim abendländisch klassischen Ideal liegt als bei den gewohnten Jazzklängen, entfaltet er hoch konzentriert und unaufgeregt Linien abstrakt zwingender Logik. Seine Mitspieler begleiten ihn im offenen Dialog zumeist bei offener Metrik, also in atmend pulsierender Bewegung. Die hat nichts mit nachläufigem Verlegenheitsrubato zu tun, sondern entsteht synchron aus dem gemeinsamen Impetus. Bei den auf Tonalität achtenden Stücken, alle aus der Feder Weidners, handelt es sich um Material, das vor Jahren skizziert wurde und nun in einer Art des zutiefst miteinander vertrauten Korrespondierens und Raum lassenden intensiven Aufeinander-Hörens ausgeführt wird; Geschriebenes und Improvisiertes sind nicht mehr zu unterscheiden. Eine herbe Melancholie verströmt die Musik und ist durch das ganze Programm – auch in den rhythmisch zupackenden Abschnitten – stimmig aus einem Guss, ganz im Sinne des Titels in Licht und Dunkel und in jedem Moment.

Thomas Fitterling, 02.07.2016


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