home

N° 1354
20. - 26.04.2024

nächste Aktualisierung
am 27.04.2024



Responsive image mb-5

Do Your Dance!

Kenny Garrett

Mack Avenue/Inakustik 0321098
(57 Min.)

Mit knapp 56 hat sich der Altsaxofonist Kenny Garrett längst von seinem Sideman-Image als „der Bläser neben Miles Davis in dessen letzten Formationen“ befreit. Mit seinem neuesten Album bekennt sich der Saxofonvirtuose zum akustischen Post-Hardbop-Erbe. Gleich der erste Titel geht in die Vollen: Nach einem balladesken Piano-Intro stiebt das Quartett los, als seien die guten Geister der Jazz Messengers hinter ihm her; für die rhythmische Power sorgt Ronald Bruner Jr. am Schlagzeug, dessen Feuer lodert, als habe es der späte Tony Williams entfacht. Am Klavier überzeugt Vernell Brown Jr. mit aktuellem Drive und Voicings à la McCoyTyner. Das verweist auf den mittleren John Coltrane, und in der Tat kommt bei einigen Titeln, die alle aus der Feder Garretts stammen, so manches um ein repetitives Pattern-Eck. Kontrabassist Corcoran Holt ist ein Fels in der Brandung der Energie-Ströme. Er und Vernell Brown sind auf allen neun Tracks vertreten. Jeder Titel bringt eine andere rhythmische, tanzbare Nuance ein: funkiger Jazz mit dem in diesen Kontext erstaunlich integrierten Rapper Donald „Mista Enz“ Brown Jr., Bossa, Calypso, Jazz-Walzer und eben heißer Power Hardbop. Garrett ist ein Virtuose und gleichzeitig Melodiker auf seinem Instrument; unverkennbar ist sein eher matt strahlender Ton. Auf den vier eher dem Hard-Core-Jazz verpflichteten Tracks spielt er in der Eingangsbesetzung, wobei er in den Coltranesk orientalisch eingefärbten „Persian Steps“ auf den Bass verzichtet, selbst den Klavierpart neben dem Flötenspiel übernimmt und Brown ein tranceartiges Ostinato singen lässt. Auf den anderen Titeln ist McClenty Hunter am Schlagzeug und wird auf vier Titeln vom Perkussionisten Rudy Bird unterstützt. Durchgängig macht die Musik Laune zu tanzen, keine wohlfeilen Effekte sind dabei im Spiel. Die hippen Impulse gehen ganz natürlich und vergnüglich über Kopf, Herz und Bauch in die Beine.

Thomas Fitterling, 09.07.2016


Diese CD können Sie kaufen bei:

Als JPC- und Amazon-Partner verdienen wir an qualifizierten Verkäufen



Kommentare

Kommentar posten

Für diese Rezension gibt es noch keine Kommentare.


CD zum Sonntag

Ihre Wochenempfehlung der RONDO-Redaktion

Externer Inhalt - Spotify

An dieser Stelle finden Sie Inhalte eines Drittanbieters, die Sie mit einem Klick anzeigen lassen können.

Mit dem Laden des Audioplayers können personenbezogene Daten an den Dienst Spotify übermittelt werden. Mehr Informationen finden Sie in unseren Datenschutzbestimmungen.

Der Komponist Giacomo Orefice (1865–1922) wuchs in einer jüdischen Familie im norditalienischen Vicenza auf und ist vor allem für sein Opernschaffen bekannt. Auch als Pädagoge macht er sich einen Namen, sein berühmtester Schüler war der Filmkomponist Nino Rota. Orefices bekanntestes Musiktheaterwerk ist „Chopin“, für das er die Klavierwerke des polnischen Komponisten orchestrierte. Seine eigene Klaviermusik umfasst überwiegend romantische Charakterstücke, die von Gedichten, […] mehr


Abo

Top