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N° 1354
20. - 26.04.2024

nächste Aktualisierung
am 27.04.2024



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It’s Hard

The Bad Plus

Okeh/Sony 88985337142
(49 Min.)

Klaviertriomusik als energetische, jazzbasierte Musikerfahrung hybrider amerikanischer Genres von Rock bis Folk und natürlich Jazz – eine Musik, die vital und hochvirtuos den Vertretern der europäischen Neuen Innerlichkeit eine deftige Nase dreht, dafür steht das New Yorker Trio The Bad Plus. Seit 16 Jahren spielen der Pianist Ethan Iverson, der Kontrabassist Reid Anderson und der Schlagzeuger David King nun zusammen. Bekannt geworden sind sie mit lustvollen Anverwandlungen aktueller Rockmusik, wobei sie das oft von Jazzern überheblich geschmähte Genre ernst nahmen. In letzter Zeit allerdings beinhalteten ihre Einspielungen ausschließlich eigenes Material. Jetzt sind sie zu dem Format reiner Coverversionen zurückgekehrt. Rockmusik der 80er- und der Nullerjahre wird hier verarbeitet, nebst einer Ornette-Coleman-Ballade. „Wir gehen das nicht nach dem Motto an ’wir spielen das jetzt mal wie Jazz‘, etwa wie Miles Davis“, sagt Iverson. Rock wird hier nicht einfach mit einer Prise Jazz gewürzt, sondern jeder Song bekommt seiner Einzigartigkeit entsprechend auch eine einzigartige Behandlung. Da wird etwa „Maps“ von Orzolek/Chase/Zinner zu einem beatbefreiten, frei pulsierenden Hymnus. „Time After Time“ von Lauper/Hyman wird zu einer überdehnten Ballade; ein Klavier ökonomisch spröder Lakonik à la Monk und ein geschlenzter Schlagzeug-Backbeat, der scheinbar stets daneben liegt, doch immer haargenau auf dem Punkt zündet, laden den Song mit ungeheurer Spannung auf. So hat er gar nichts mehr von Miles Davis‘ Coverhit von 1985. Bei aller Transformation jedes einzelnen Songs ist das Spezifikum der Vorlage durchzuspüren – auch für die Hörer, die das Original möglicherweise gar nicht kennen. Elf sehr unterschiedliche Miniaturen sind so entstanden, die jede in ihrer individuellen Originalität mächtig Laune macht und dabei ganz ohne wohlfeile ironische Brechung auskommt.

Thomas Fitterling, 03.09.2016


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