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Dass Komponieren jung hält, kann man an gleich drei prominenten Beispielen der französischen Moderne ablesen. Olivier Messiaen wurde 84 Jahre alt. Gerade erst hat sein einstiger Schüler Pierre Boulez den Neunzigsten gefeiert. Und 2013 verstarb Henri Dutilleux im biblischen Alter von 97 Jahren. Dass man sie in Frankreich jedoch unterschiedlich würdigt, lässt sich an den unwürdigen Begleitumständen einer besonderen postumen Ehrung von Dutilleux ablesen. So stellte sich nicht nur der Bürgermeister des 4. Arrondissements in Paris gegen den Vorschlag, an den Komponisten mit einer Ehrentafel an jenem Haus in der rue Saint-Louis-en-l’Isle zu erinnern, in dem er ein Großteil seines Lebens verbracht hatte. Grund für die Ablehnung war die Behauptung, Dutilleux hätte mit den Nazis bzw. mit dem Vichy-Regime kollaboriert. Glatter Rufmord, wie auch das französische Musée de la Résistance nationale anhand von Dokumenten belegen konnte. Nach Unterschriftensammlungen, die sich für den ursprünglichen Plan ausgesprochen haben, wurde jetzt endlich die Ehrentafel angebracht und der Öffentlichkeit vorgestellt.
Guido Fischer, RONDO Ausgabe 5 / 2015
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„Ich vermache die Originalmanuscripte meiner nachbezeichneten Compositionen: Der Symphonien, […]
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