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„Nudeln satt bitte“. Joyce DiDonato genießt die Sonne auf dem Münchner Viktualienmarkt und macht ihrem (angeheirateten) Nachnamen alle Ehre. Diese Frau, eine der gegenwärtig meistgefragten Mezzosopranistinnen, wenn es um Hosenrollen und das verzierte Belcanto- und Barockfach geht, ist authentisch und immer nett. Dabei nicht oberflächlich, von einer selten sich so schön mischenden uramerikanisch freundlichen Aufgeschlossenheit, gepaart mit Talent, Bescheidenheit, Teamfähigkeit, pädagogischem Sendungsbewusstsein und Neugier.
Jake Heggie, ein guter Freund und Komponist, dessen „Dead Man Walking“-Oper sie eben gesungen und eingespielt hat, schreibt an einer Uraufführung für sie: „Eine Buffa, ich liebe Komödie, aber mit ernsten Untertönen. Ich spiele natürlich eine Primadonna, die eine wiederentdeckte Belcanto-Oper uraufführen darf und Bühne und Wirklichkeit nicht mehr so recht in den Griff bekommt. Wunderbar wird diese Oper in der Oper, sie heißt ,Rosa Dolorosa, Filia di Pompei’ und es gibt selbstverständlich auch einen Vulkanausbruch“.
Eruptionen ganz anderer Art beschäftigen sie auf ihrem aktuellen, von einer Tournee begleiteten Album. Es geht königliche Verhaltensmuster in Opernarien des 18. Jahrhunderts: Die Regentinnen-Riege von Händel bis Gluck, Keiser bis Hasse mag toben und rasen, sie behält nicht nur stilistisch die Contenance. So wie Joyce DiDonato.
Matthias Siehler, 30.11.1999, RONDO Ausgabe 5 / 2012
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