home

N° 1356
04. - 10.05.2024

nächste Aktualisierung
am 11.05.2024



Startseite · Interview · Gefragt

(c) Thomas Becker

BR-Klassik

Musik erLeben

Mit seinen beliebten Hörbiografien gewährt BR-Klassik auf unterhaltsame Art Einblicke in das Leben berühmter Komponisten.

Regelmäßige Werkeinführungen und Publikumsgespräche gehören eigentlich bei fast allen Orchestern von Rang mittlerweile zum Standard. Doch was, wenn man sich zu Hause noch einmal etwas schlauer machen und tiefer in das Schaffen eines Komponisten eindringen möchte? Auch dafür hat der Bayerische Rundfunk mit seinem Label BR-Klassik mittlerweile eine kurzweilige Alternative im Angebot. Neben den „Wegen zur Musik“, welche zahlreiche Veröffentlichungen als Bonus begleiten, sind es hier vor allem die aufwendig produzierten Hörbiografien, die sich zu einem regelrechten Verkaufsschlager entwickelt haben.
Geistiger Vater der Erfolgsreihe, die im Gustav-Mahler-Jahr 2011 erstmals auf Sendung ging, ist Bernhard Neuhoff, der damit ein lang gehegtes Herzensprojekt umsetzt. „Das war ein Format, das ich schon früher als freier Autor immer gerne verwirklicht hätte. Und als ich dann fester Redakteur wurde, konnte ich die Idee mit den Hörbiografien endlich auf den Weg bringen.“ Im Alleingang ist eine derart zeitintensive Produktion neben dem normalen Redaktionsalltag freilich kaum zu schultern. Doch mit dem Musikwissenschaftler Jörg Handstein war schnell der richtige Mann gefunden, dessen Name inzwischen untrennbar mit den BR-Hörbiografien verbunden ist. „Jörg arbeitet schon lange für uns und schreibt nebenbei auch für die Programmhefte vieler großer Orchester. Und das mit Recht. Er hat eine sehr angenehme Art, sein fundiertes Wissen unterhaltsam zu vermitteln, ohne dabei belehrend zu wirken. Und genau das wollen wir auch mit diesem Format erreichen. Jede der zehn Folgen fügt sich zwar ins große Ganze, erzählt aber immer auch eine in sich geschlossene Geschichte.“
Erste Gespräche zwischen Neuhoff und Handstein beginnen dabei meist etwa ein Jahr vor dem nächsten Sendetermin. Und hat man sich auf einen Komponisten geeinigt, gilt es dann erst einmal Material zu sichten, Musikbeispiele auszuwählen und die richtigen Sprecher zu casten. Wobei man oft schon lange vor Produktionsbeginn gewisse Wunschbesetzungen im Kopf hat. So etwa den Schauspieler Matthias Brandt, der beim jüngsten Streich in die Rolle von Robert Schumann schlüpft. „Er war schon mal in unserer Sendung ‚Meine Musik‘ zu Gast und hatte sich da explizit ein Werk von Schumann gewünscht und davon sehr geschwärmt. Als klar war, dass wir als nächstes Schumann angehen, war er damit natürlich ein heißer Kandidat und hat sich zum Glück auch schnell überzeugen lassen.“
Hatte man im Falle von Gustav Mahler oder Richard Wagner noch die runden Geburts- und Todesjahre zum Anlass genommen, hat die Reihe inzwischen längst ihr Eigenleben entwickelt. „Es müssen nicht immer irgendwelche Jubiläen damit gefeiert werden. Wichtig ist, eine Idee zu haben, wie man sich dem Leben eines Komponisten nähert. Denn je nach Quellenlage braucht man eben auch einen individuellen Zugang. Entscheidend ist für mich dabei immer, die Komponisten und ihre Zeitgenossen so viel wie möglich in originalen Zitaten sprechen zu lassen und keine fiktiven Spielszenen zu erfinden. Nur so bleiben diese Porträts authentisch. Das ist glaube ich die größte Stärke unseres Formats.“

Neu erschienen:

Robert Schumann: Die innere Stimme (4 CDs)

Udo Wachtveitl, Brigitte Hobmeier, Matthias Brandt, Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks, Mariss Jansons

BR Klassik/Naxos

Als JPC- und Amazon-Partner verdienen wir an qualifizierten Verkäufen.

Neu erschienen:

Wolfgang Amadeus Mozart

Messe c-Moll KV 427 „Große Messe“ (rek. C. Kemme) + Werkeinführung (2 CDs)

Christina Landshamer, Anke Vondung, Steve Davislim, Tobias Berndt, Chor des Bayerischen Rundfunks, Akademie für Alte Musik Berlin, Howard Arman

BR-Klassik/Naxos

Als JPC- und Amazon-Partner verdienen wir an qualifizierten Verkäufen.

Bereits erschienen:

Hörbiografien von Tschaikowski, Händel, Beethoven, Mozart, Strauss, Verdi, Wagner und Mahler sowie die großen Chorwerke von J. S. Bach mit Werkeinführungen

Tobias Hell, 15.12.2018, RONDO Ausgabe 6 / 2018



Kommentare

Kommentar posten

Für diesen Artikel gibt es noch keine Kommentare.


Das könnte Sie auch interessieren

Gefragt

Julius Asal

Die Logik luzider Träume

zum Artikel

Pasticcio

Alte-Musik-Legende

Meldungen und Meinungen der Musikwelt

2021 war Barthold Kuijken schon mal in Sachen Telemann in Magdeburg. Da nämlich gehörte er beim […]
zum Artikel

Pasticcio

Lieber selber spielen statt daddeln

Es sind diese Blockbuster, bei denen jedem Gamer an PC oder Konsole das Herz aufgeht. „Final […]
zum Artikel


CD zum Sonntag

Ihre Wochenempfehlung der RONDO-Redaktion

Externer Inhalt - Spotify

An dieser Stelle finden Sie Inhalte eines Drittanbieters, die Sie mit einem Klick anzeigen lassen können.

Mit dem Laden des Audioplayers können personenbezogene Daten an den Dienst Spotify übermittelt werden. Mehr Informationen finden Sie in unseren Datenschutzbestimmungen.

Die „Études-Tableaux“ op. 39 von Rachmaninow sind bekannt für ihre düstere Atmosphäre und gelten als eine der modernsten Kompositionen des Komponisten. Entstanden sind sie im Jahr 1917 kurz vor seiner Flucht in die USA, aufgrund ihrer virtuosen Schwierigkeiten stellen sie eine Herausforderung für jeden Pianisten dar. Nikolai Obuchows „Six Tableaux psychologiques“ von 1915 wiederum zeigen Einflüsse von Alexander Skrjabin und präsentieren sich als komplexe und vielschichtige […] mehr


Abo

Top