home

N° 1355
27.04. - 03.05.2024

nächste Aktualisierung
am 04.05.2024



Startseite · Oper & Konzert · Pasticcio

(c) Mat Hennek

Pasticcio

Meldungen und Meinungen der Musikwelt

Der Anti-Virtuose

Nelson Freires ersten Schritte am Klavier waren schon vielsprechend. Bereits mit fünf Jahren gab er sein Konzertdebüt. Schon bald verließ er seine brasilianische Heimat, um in Wien beim Gulda-Lehrer Bruno Seidlhofer zu studieren. Und prompt heimste Freire bedeutende Preise wie die „Dinu-Lipatti-Medaille“ sowie die Trophäe beim Lissaboner Musikwettbewerb ein. Trotzdem: wenngleich Freire schon bald weltweit konzertierte und mit Dirigenten wie Kubelik, Boulez und Maazel zusammenarbeitete, konnte er nicht viel mit dem Glamour anfangen, den ähnlich bedeutende Pianisten in vollen Zügen genossen. Diese sympathische Zurückgenommenheit findet sich auch in seinen vielen Einspielungen wider, die er etwa für die Sony und die Decca machte. Besonders die Romantik hatte es ihm angetan – ihr Zauber, ihre Poesie, ihre Herzenswärme. Nun ist Freire im Alter von 77 Jahren in Rio de Janeiro verstorben. Und nicht nur seine enge Freundin Martha Argerich trauert.

Reinhard Lemelle, 04.12.2021, RONDO Ausgabe 6 / 2021



Kommentare

Kommentar posten

Für diesen Artikel gibt es noch keine Kommentare.


Das könnte Sie auch interessieren

Musikstadt

Brügge

Mehr als Glockentöne: Für die Kampagne „ Bruges? Sounds Great!“ lässt die […]
zum Artikel

Pasticcio

Neustart im Gelobten Land

Daran hatte schon fast kaum einer mehr geglaubt, aber Ende letzten Jahres, am 20. Dezember, wurde […]
zum Artikel

Gefragt

Tobias Koch

Der Klangfarbenmaler

Nichts gegen einen guten Steinway – aber das Pianistenleben darf ruhig noch sehr viel bunter […]
zum Artikel


CD zum Sonntag

Ihre Wochenempfehlung der RONDO-Redaktion

Externer Inhalt - Spotify

An dieser Stelle finden Sie Inhalte eines Drittanbieters, die Sie mit einem Klick anzeigen lassen können.

Mit dem Laden des Audioplayers können personenbezogene Daten an den Dienst Spotify übermittelt werden. Mehr Informationen finden Sie in unseren Datenschutzbestimmungen.

Das Klavierquartett c-Moll des 19-jährigen Strauss war ein Geniestreich, der sofort als solcher erkannt wurde. Komponiert 1883/84, zwischen der ersten Sinfonie und der „Burleske“ für Klavier und Orchester, gilt es als Höhepunkt der Auseinandersetzung mit Brahms und den Formen der klassisch-romantischen Instrumentalmusik.

Aus einer viel späteren Schaffensphase, nämlich den letzten Kriegsmonaten 1945, stammen die „Metamorphosen für 23 Solostreicher“. Zu jener Zeit arbeitete […] mehr


Abo

Top