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(c) Mile Cindric
Richard Wagner, Giuseppe Verdi, Richard Strauss – wenn Gerd Schaller ans Opernpult tritt, sind das seine drei absoluten Favoriten. Steht jedoch große Sinfonik an, dann muss etwa auf Joseph Haydn oder Ludwig van Beethoven irgendwann zwangsläufig Anton Bruckner folgen. Denn ohne diesen Baumeister kolossaler Klanggebäude wäre für Schaller das Leben als Dirigent weit weniger sinnerfüllt. Und so vergeht für ihn längst kein Ebracher Musiksommer mehr, in dem er sich nicht mit mindestens einer Bruckner-Sinfonie intensiv auseinandersetzen würde. In diesem Jahr sind es gleich die drei Sinfonien Nr. 2, 4 & 8, mit denen Schaller im Rahmen des von ihm 1990 ins Leben gerufenen Ebracher Musiksommers auch jenes internationale Publikum beglückt, das sich mittlerweile allein schon wegen dieses Bruckner-Flüsterers ins idyllische Erholungsörtchen Ebrach aufmacht.
Zwischen Bamberg und Würzburg liegt diese kleine Kultur- und Naturoase. Und mit dem Kaisersaal sowie der Abteikirche hat Schaller allein schon zwei historisch wertvolle Klangräume zur Verfügung, in denen er mit der von ihm gegründeten Philharmonie Festiva nicht nur die Musik des österreichischen Romantikers feiert. Auch in der aktuellen Saison erklingen hier berühmte Meisterwerke wie Antonio Vivaldis „Vier Jahreszeiten“ und Ludwig van Beethovens Violinkonzert. Mittlerweile bespielt Schaller mit seinen Gästen (u. a. dem Sinfonieorchester des Nationaltheaters Prag sowie Violinist Florin Iliescu, seines Zeichens Erster Konzertmeister des hr-Sinfonieorchesters) ebenso auch die Nachbarschaft. In Bad Kissingen ist es der Regentenbau und in Bamberg die Konzerthalle, vor der in diesem Jahr auch ein Übertragungswagen des Bayerischen Rundfunks parken wird. Denn das live mitgeschnittene Programm ist wie das zweier weiterer Konzerte Teil jenes gigantischen CD-Projekts, das pünktlich zum 200. Geburtstag von Bruckner abgeschlossen sein soll.
„BRUCKNER2024“ lautet der Titel für das bei Schallers Hauslabel veröffentlichte Komplettpaket, mit dem sich für den Dirigenten einen Traum erfüllt. Denn schon immer wollte er sämtliche Bruckner-Sinfonien einspielen – und zwar in wirklich allen Fassungen.
Ebracher Musiksommer
22. Mai – 25. September
www.ebracher-musiksommer.de
Tickets: +49 (0) 9552 590 499 910
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Das Klavierquartett c-Moll des 19-jährigen Strauss war ein Geniestreich, der sofort als solcher erkannt wurde. Komponiert 1883/84, zwischen der ersten Sinfonie und der „Burleske“ für Klavier und Orchester, gilt es als Höhepunkt der Auseinandersetzung mit Brahms und den Formen der klassisch-romantischen Instrumentalmusik.
Aus einer viel späteren Schaffensphase, nämlich den letzten Kriegsmonaten 1945, stammen die „Metamorphosen für 23 Solostreicher“. Zu jener Zeit arbeitete […] mehr