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Antal Doráti bildete mit George Szell, Fritz Reiner, Eugene Ormandy und Georg Solti schon fast ein legendäres Maestro-Fünfgestirn, das den US-Orchestern Zucht und Feuer beibrachte. Sein Nachruhm kann zwar heute nicht mit dem seiner postum weiterhin angehimmelten Kollegen konkurrieren. Dabei hat der einst von Bartók und Kodály ausgebildete Budapester alleine mit seinen vielen Haydn-Einspielungen schon Aufnahmegeschichte geschrieben. Seine letzte große Station in den USA dauerte lediglich vier Jahre. Und zwar als Doráti 1977, im Alter von 71 Jahren, den Chefposten des Detroit Symphony Orchestra und damit eines Klangkörpers übernahm, der mit den Kollegen auch aus Minneapolis und Washington (wo Doráti von 1970 bis 1977 wirkte) die zweite Reihe der amerikanischen Top-Orchester bildete. In Dorátis Detroit-Jahre als Chef- und als Gastdirigent fiel denn auch eine Reihe von Aufnahmen, die jetzt in gebündelter Form noch einmal den Fokus auf seine Vorlieben und Qualitäten legen. So unterstreicht alleine eine große Strawinski-Strecke (u.a. mit den drei großen Ballettcoups) sein instinktives, auch vom Komponisten gelobtes Gespür für die Farb- und Rhythmuspalette dieser modernen Klassiker. Brillanz und Leidenschaft bilden gleichfalls den Grundton in den Orchesterwerken von Bartók, Ravel, Copland und Richard Strauss – wobei sich Doráti beim letzteren einmal mehr als Operndirigent auszeichnen konnte, bei der „Ägyptischen Helena“ und mit der Allstar-Besetzung Gwyneth Jones, Barbara Hendricks und Matti Kastu.
Guido Fischer, 04.03.2023, RONDO Ausgabe 1 / 2023
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Aus einer viel späteren Schaffensphase, nämlich den letzten Kriegsmonaten 1945, stammen die „Metamorphosen für 23 Solostreicher“. Zu jener Zeit arbeitete […] mehr