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Carey Mulligan als Felicia Montealegre und Bradley Cooper als Leonard Bernstein in „Maestro“ (c) Jason McDonald/Netflix
Dieser Streifen war überfällig. Denn wenn ein Star-Dirigent zu Lebzeiten Glamour verkörperte, dann Leonard Bernstein. Nun kommt also Ende des Jahres das erste Bio-Pic über ihn in die Kinos. „Maestro“ heißt der Film, bei dem Bradley Cooper nicht nur die Regie, sondern auch gleich die Hauptrolle übernahm. Im Rahmen der schon jetzt auf Hochtouren laufenden PR-Maßnahmen wurde nun ein Trailer veröffentlicht, der prompt bei einigen übersensiblen Zeitgenossen den inzwischen in Mode gekommenen „Antisemitismus-Vorwurf“-Reflex auslöste. Stein des Anstoßes war, dass die Maskenbildner Cooper für seine Rolle des auch gläubigen Juden Bernstein eine große künstliche Nase verpasst hatten. Damit, so moniert man, würde man jüdische Klischees bedienen und „Jew-facing“ betreiben. Doch diese vom woken Zeitgeist beflügelten Vorwürfe empfinden selbst die Kinder Bernsteins als ziemlich abstrus – sie unterstützen Cooper mit Verweis auf die simple Tatsache, „dass Leonard Bernstein eine schöne, große Nase hatte.“
Guido Fischer, 09.09.2023, RONDO Ausgabe 4 / 2023
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