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N° 1355
27.04. - 03.05.2024

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am 04.05.2024



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Ein bescheidener Weltbürger: Dirigent Herbert Blomstedt (96) erhält den OPUS Klassik für sein Lebenswerk © Eric Kemnitz

Pasticcio

Trophäen-Segen

Eine gute Ausbildung ist alles. Auch bei Musikern, versteht sich. Aber um wirklich ganz noch oben zu kommen, muss man bisweilen ungewöhnliche Wege gehen. Genau das hat Herbert Blomstedt getan, als für ihn feststand, wohin die Karriere gehen sollte. Und so studierte er nicht nur das Dirigentenhandwerk in New York. Für seine musikalischen Weiter- und Fortbildungen ging es nach Darmstadt und nach Basel. Also in zwei Zentren der zeitgenössischen bzw. Alten Musik. Nicht bekannt ist, ob ein Dirigent vom Weltrang Blomsteds dort eine ähnliche, so gar nicht alltägliche Schule genossen hat. Aber auch wenn Blomstedt sich dann doch nicht zu einem Spezialisten für die Gegenwartsmusik oder die historische Aufführungspraxis entwickeln sollte, so hat all das sein Ohr für die Geheimnisse, Tiefen und Schönheiten der klassischen Musik nachhaltig geschärft.
Bis heute bestätigt dies der in den USA geborene Schwede in aller Welt. Denn wenngleich er immerhin auch schon das fast biblische Alter von 96 Jahren erreicht hat, denkt Blomstedt noch lange nicht ans Aufhören. Alleine in Deutschland ist er in den nächsten Monaten etwa bei den Bamberger Symphonikern und dem Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks zu Gast. Vorher aber hat er einen Termin in Berlin. Genauer gesagt: am Sonntag, den 8. Oktober. Dann bekommt er eine Auszeichnung verliehen, die in seinem Fall nun wirklich ihre Berechtigung hat. Es ist der „OPUS Klassik“ in der Kategorie „Lebenswerk“, mit dem man nicht nur den Stardirigenten Blomstedt würdigt, sondern in ihm auch den Förderer des Nachwuchses.
Bei der Preisgala, die am selben Tag zeitversetzt im Fernsehen gezeigt wird, befindet sich Herbert Blomstedt in bester Gesellschaft. Immerhin geben Preisträger wie Anne-Sophie Mutter, David Garrett, die Capella de la Torre, Víkingur Ólafsson und Jakub Józef Orliński so manche Live-Kostprobe auf der Bühne. Moderiert wird das Ganze von Désirée Nosbusch.

Guido Fischer



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