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Als gebürtiger Italiener hat Rinaldo Alessandrini seine Liebe zur Vokalmusik quasi in die Wiege gelegt bekommen. Doch es muss schon eine bestimmte sein. Bloß nicht all die Belcanto-Schlager von Donizetti und Bellini, die er einmal als schlichtweg „ungenießbar“ bezeichnet hat. Alessandrinis Herz schlägt für jenes Wahre und Schöne, das sich für ihn so nur in der frühen Barockmusik und da bei Claudio Monteverdi findet. Seit vier Jahrzehnten kommt er daher in seinem Schaffen von diesem Komponisten nicht los, der schon zu Lebzeiten zum „Divino“, zum Göttlichen erklärt wurde. Und fast so lange, nämlich 30 Jahren lang, hat sich Alessandrini mit seinem Ensemble Concerto Italiano speziell mit den Madrigalen Monteverdis beschäftigt und diese aufgenommen.
Im letzten Jahr gab es nun den Schlusspunkt dieses Großprojekts, mit den Madrigalbüchern Nr. 1 & 9. Auch diese Einspielungen knüpfen nahtlos an all ihre Vorgänger an, was die schon vor vielen Jahren hier im RONDO bejubelte Klangschönheit, Ausgewogenheit der Stimmen, Expressivität und Textverständlichkeit angeht. Und selbstverständlich wissen die Italiener nicht nur, wie sich frühbarockes Drama anhören muss, sondern auch die verlockend tonschöne Liebessäuselei. Jetzt also liegen „Tutti i madrigali” von Monteverdi mit diesem tollen Alte-Musik-Team in gebündelter Form vor. Was bleibt, ist der Wunsch, dass in irgendwelchen Archiven noch weitere Vokalschätze Monteverdis auftauchen mögen – auf dass auch sie sofort Rinaldo Alessandrinis Musikerherz entflammen.
11 CDs, naïve/Indigo
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Guido Fischer, 16.12.2023, RONDO Ausgabe 6 / 2023
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