home

N° 1355
27.04. - 04.05.2024

nächste Aktualisierung
am 04.05.2024



Startseite · Oper & Konzert · Pasticcio

In neuem Glanz: Ab diesem Wochenende ist das Schumann-Museum im Wohnhaus des Komponistenpaars zu entdecken © Wiegels - Wikimedia Commons / CC BY-3.0

Pasticcio

Bei Schumanns

Bereits 1972 erwarb die Stadt Düsseldorf eine schon damals wertvolle Immobilie. Es ist das Haus Nr. 15 in der zentral und zugleich am Rande der legendären Altstadt gelegenen Bilker Straße, in der fünf Jahre lang das berühmteste Komponistenpaar der Musikgeschichte gelebt hat – Robert & Clara Schumann. Doch irgendwie schien man sich mit der vierten und letzten gemeinsamen Herberge der Schumanns nie so recht anfreunden zu können. Statt nämlich dieses historische Kleinod sofort nach allen Regen der Restaurationskunst aufzupäppeln, überließ man das Haus erst einmal dem Zahn der Zeit. Bevor man 1990 immerhin mit dem Cellisten Thomas Beckmann einen „Mieter“ fand, der das Gebäude in Teilen wieder auf Vordermann brachte.
Nun aber erstrahlt das Gebäude mit seinen rund 665 Quadratmetern nicht nur im neuen Vintage-Look. Endlich kann die Öffentlichkeit hier ein- und ausgehen und sich ein Bild davon machen, wie die Schumanns mit ihrem kinderreichen Anhang hier ab 1850 gelebt und auch gearbeitet haben. Immerhin entstand hier ein Drittel von Schumanns Schaffen; darunter die drei Violinsonaten, die „Rheinische“ und die Konzerte für Violine bzw. Violoncello.
Seit diesem Wochenende ist in die Bilker Str. 15 ein Schumann-Museum eingezogen, bei dem man auch multimedial und interaktiv die Musik- und Privatsphäre der Familie Schumann erkunden kann. Rund 100 Exponate aus der über 1.000 Objekte umfassenden Schumann-Sammlung verteilen sich dabei auf insgesamt 225 Quadratmetern Ausstellungsfläche. Unter den Originalexponaten findet sich auch so manche Haarlocke von Robert sowie ein von Clara getragenes Abend-Cape aus Schwanenfedern. Vier Jahre lang hat die denkmalgerechte Sanierung gedauert und rund 7,7 Millionen Euro gekostet. Jetzt also bildet das Schumann-Museum zusammen mit dem ebenfalls in der Bilker Straße gelegenen Heinrich-Heine-Institut eine der schönsten Stadt-Straßen der Romantik. Und selbstverständlich wird das mit einem vielseitigen Eröffnungsprogramm ein ganzes Wochenende lang gefeiert.

Guido Fischer



Kommentare

Kommentar posten

Für diesen Artikel gibt es noch keine Kommentare.


Das könnte Sie auch interessieren

Gefragt

Haydn, Beethoven, Schubert

Walzer mit 33 Verlängerungen

Mitsuko Uchida mit den „Diabelli-Variationen“, Grigory Sokolov mit Haydn und Schubert: Zwei […]
zum Artikel

Pasticcio

Der Countdown läuft

Wenn es nach Volkes Stimme gehen würde, hätte Berlin ein heißdiskutiertes Problem weniger. So […]
zum Artikel

Blind gehört

„Na, der kann was erleben!“

Das Wienerische – ich habe dort lange genug gelebt – sitzt in der Nase. Die Sprache auch. […]
zum Artikel


Abo

Top