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N° 1356
04. - 10.05.2024

nächste Aktualisierung
am 11.05.2024



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Der neue Chefdirigent der Dresdner Philharmoniker, der sich schon in der Saison 2024/25 warmläuft: Sir Donald Runnicles © Simon Pauly

Pasticcio

Ritterlicher Allrounder

Dass aller guten Dinge drei sind, weiß bekanntlich der Volksmund. Natürlich kennt auch Marek Janowksi diese Lebensweisheit. Und vielleicht hat er sogar einmal ernsthaft darüber nachgedacht, ob er nicht doch erneut – und diesmal eben zum dritten Mal – den Chefdirigentenposten bei der Dresdner Philharmonie übernehmen soll. 2001 hatte er erstmals das Traditionsorchester übernommen. Und nach über 15 Jahren kehrte er 2019 wieder zurück – um schon bald seinen zweiten Abschied vom Orchester mit dem Ende der Saison 2022/23 anzukündigen. Doch für eine erneute Runde an der Spitze fühlte sich Janowski – der im nächsten Jahr seinen 85. feiert – jetzt vielleicht einfach nicht mehr fit genug. So musste sich nun die Intendantin der Dresdner Philharmonie, Frauke Roth, zusammen mit dem Orchester auf die Suche nach einem adäquaten Nachfolger machen, der in Janowskis Fußstapfen treten könnte und sie auszufüllen versteht.
Fündig geworden ist man in Berlin. Dort, wo ein Brite seit 2009 als Generalmusikdirektor die Geschicke und den Spielplan der Deutschen Oper erfolgreich verantwortet. So wurde es Sir Donald Runnicles, der das Chefdirigentenamt bei der Dresdner Philharmonie in der Saison 2025/26 antritt. Und bereits ab der kommenden Saison 2024/25 das Orchester als designierter Chefdirigent leiten wird.
In den ersten Statements zeigen sich alle Seiten mit dieser Wahl selbstverständlich äußerst zufrieden. Donald Runnicles: „Als ich vor einem Jahr zur Dresdner Philharmonie kam, war ich sofort gefesselt von der Schönheit und dem hervorragenden Klang des Konzertsaals. Und das setzte sich beim Orchester fort: Ich bin auf eine exzellente musikalische Qualität, auf großes Vertrauen und eine Art des Zusammenspiels getroffen, wie ich sie vorher kaum irgendwo erlebt habe.“ Und Robert-Christian Schuster, Sprecher des Orchestervorstands, ergänzt: „Einen neuen Chefdirigenten zu finden, ist für jedes große Orchester eine Herausforderung. Nach der hervorragenden Zusammenarbeit mit Marek Janowski war es uns wichtig, auf diesem enorm hohen Level weiterarbeiten zu können. […] Schon beim ersten Projekt mit Sir Donald Runnicles waren wir überzeugt, dass wir in ihm einen Chef hätten, der mit uns vertrauensvoll, in gegenseitigem Respekt und vor allem künstlerisch mit höchstem Anspruch zusammenarbeitet.“
Mit dem 2020 in den Ritterstand katapultieren Schotten holt sich das Orchester einen Musiker ins Team, der ein Allrounder im besten Sinne ist. Denn der 69-Jährige genießt international einen glänzenden Ruf als breitaufgestellter Opern- und Konzertdirigent, der vor seiner Berliner Zeit u.a. Chefdirigent des BBC Scottish Symphony Orchestra sowie Music Director der San Francisco Opera war. Nun also: Elbflorenz! Und bereits Anfang März 2024 gastiert er hier, um das Orchester mit u.a. Alexander Skrjabins „Promethée: Le poème du feu“ zum Leuchten zu bringen.

Reinhard Lemelle



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