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27.04. - 03.05.2024

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La Cetra (Barockorchester und Vokalensemble) (c) Martin Chiang

La Cetra Barockorchester Basel

Alte Musik für Menschen von heute

Das von Andrea Marcon geleitete, in Basel beheimatete Barockorchester zählt zu den Besten seiner Art. Im Oktober feiert es seinen 25. Geburtstag. Vorher überrascht man noch mit so manchem Operntrüffel.

Peter Reidemeister, seines Zeichens ehemaliger Direktor der Schola Cantorum Basiliensis, müsste man immer noch unentwegt und dauerlobend auf die Schulter klopfen. Denn ihm ist es zu verdanken, dass sich an seiner Basler Weltklassemusikhochschule Studenten zusammenfanden, um das La Cetra und damit eines der heute führenden Originalklangensembles zu gründen. 1999 ging die Reise los. Den entscheidenden Erfolgsweg schlug man dann zehn Jahre später ein, als 2009 der italienische Dirigent Andrea Macron zum Künstlerischen Leiter bestimmt wurde. Bis heute ein absoluter Glücksfall! Immerhin sorgt man seitdem für furiosen Wind in der Alte-Musik-Szene, und zwar live und im Aufnahmestudio. 2014 legte man etwa Antonio Caldaras „La concordia de’ pianeti“ u.a. mit Counter Franco Fagioli als Weltersteinspielung vor. 2016 wurde die Monteverdi-Aufnahme mit der Mezzosopranistin Magdalena Kožená für einen Grammy nominiert, 2021 folgte die rekonstruierte „Vespro di Natale“, ebenfalls von Monteverdi. Und erst jüngst, Ende 2023, legte man zusammen mit Blockflötist Maurice Steger ein atemberaubendes Bach-Portrait vor. „La Cetra macht Alte Musik für Menschen von heute erfahrbar – in packenden und lebendigen Interpretationen“, so Marcon über das Erfolgsgeheimnis. „Wer uns je gehört und gesehen hat, weiß, dass das keine Worthülse ist.“
Auf Initiative Marcons konnte 2012 sodann auch das La Cetra Vokalensemble gegründet werden. Seit vielen Jahren führt das Orchester unter dem Titel „La Cetra in Basel“ eine populäre eigene Konzertreihe durch, bei der Opern, Oratorien und Instrumentalwerke geboten werden. Im Oktober bespielt man aber die Stadt gleich ein ganzes Wochenende lang. Dann feiert La Cetra nämlich mit Händel, Familienkonzerten und illustren Musikergästen seinen 25. Geburtstag.
Bevor diese Barockparty steigt, haben die Basler zuvor bei ihren internationalen Gastspielen, etwa bei den Innsbrucker Festwochen der Alten Musik und den Osterfestpielen in Aix-en-Provence, zu drei besonderen Großprojekten eingeladen. Ende Februar kann man die Geschichte von der karthagischen Königin Dido in der kaum bekannten Opernvertonung des Bach-Zeitgenossen Christoph Graupner kennenlernen – und zwar mit solchen herausragenden Stimmen wie Robin Johannsen, Emiliano Gonzalez Toro oder Andreas Wolf. Im März feiert La Cetra 300 Jahre Bachs „Johannes-Passion“ in ihrer Uraufführungs-Fassung von 1724 – mit u.a. Jakob Pilgram als Evangelist. Und ebenfalls in der Basler Martinskirche gibt es dann im Juni eine (konzertante) Vivaldi-Oper. Nach der kürzlich auch in Amsterdam bejubelten Aufführung der Oper „Giustino“ widmet man sich jetzt ­„Arsilda, regina di Ponto”. 1716 ist diese Oper um die Königin von Kilikien entstanden. Das jahrzehntelange Engagement der Musiker für das Erbe Vivaldis soll dann schon bald auch international mit einer besonderen Einladung gewürdigt werden. So wird das La Cetra ­„Arsilda“ auch für die wegweisende Vivaldi-Edition des Labels naïve aufnehmen. Viele Termine, die man sich also rot anstreichen sollte – allen voran den 18. bis 20. Oktober. Wenn es in Basel heißt: „Una festa barocca – 25 Jahre La Cetra“.

La Cetra Barockorchester Basel

www.lacetra.ch
Tickets: +41 61 205 33 55

Guido Fischer, 10.02.2024, RONDO Ausgabe 1 / 2024



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