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N° 1355
27.04. - 03.05.2024

nächste Aktualisierung
am 04.05.2024



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Die Accademia Bizantina unter Ottavio Dantone wird das Innsbrucker „Residenz“-Orchester (c) Giulia Papetti

Innsbrucker Festwochen der Alten Musik

Die Weichen gestellt

Die Innsbrucker Festwochen der Alten Musik haben eine neue Doppelspitze, Dirigent Ottavio Dantone zeichnet für die Oper verantwortlich. Das garantiert weiterhin feinste Barocktrüffel.

Am 29. August vergangenen Jahres war das Publikum im Innsbrucker Haus der Musik verzückt angesichts all der ausgebreiteten Vivaldi-Wonnen. Danach gab es Standing Ovations für Alessandro De Marchi. Mit diesem Abend verabschiedete sich der Alte-Musik-Dirigent als Intendant der Innsbrucker Festwochen. 14 Jahre hatte er diesen sommerlichen Treffpunkt für alle Fans auch der Barockoper geleitet, ja geprägt.
Seit diesem Jahr hat Ottavio Dantone die Opernzügel in der Hand. Und zwar als Teil einer Doppelspitze, mit dem italienischen Dirigenten und Cembalisten als Musikalischem Leiter an der Seite der Künstlerischen Direktorin Eva-Maria Sens. „Woher kommen wir? Wohin gehen wir?“ – mit diesen beiden Fragen wollen Dantone & Sens zurück nach vorne schauen. Womit auch die Geschichte dieses seit 1976 stattfindenden Festivals gemeint ist. Dementsprechend knüpft man bei der diesjährigen Festivalausgabe direkt an der erfolgreichen Barockopernpflege an, mit der das internationale Publikum an den Inn gelockt wird. Ottavio Dantone dirigiert zum Einstand die Neuinszenierung der Oper ­„Cesare in Egitto“, die ausnahmsweise mal nicht von Händel stammt, sondern von dem Kollegen und Zeitgenossen Geminiano Giacomelli. 1735 wurde das Stück in Venedig uraufgeführt. Jetzt ist darin ein hochkarätiges Vokalensemble zu erleben, mit den Sopra­nistinnen Arianna Vendittelli und Emőke Baráth, Altistin Margherita Maria Sala sowie den Countertenören Filippo Mineccia und Federico Fiorio. Und mit seiner Accademia Bizantina leitet Dantone nicht nur sein eigenes Ensemble, sondern zugleich das neue Innsbrucker Orchestra in Residence.
Im Rahmen der gleichermaßen erfolgreichen Reihe „Barockoper:Jung“ kommt Händels Oper „Arianna“ zur Aufführung – mit u.a. Dirigent Angelo Michele Errico. Die dritte Rarität stammt schließlich aus der Feder von Christoph Graupner. Es ist seine 1707 uraufgeführte Oper „Dido, Königin von Car­thago“, für die sich Andrea Marcon und sein La Cetra Barockorchester Basel mit Regisseurin Deda Cristina Colonna sowie Sängerstars wie Robin Johannsen und Andreas Wolf zusammentun.
Allein schon mit diesem Fokus auf die noch immer spannend zu erzählende Geschichte der Barockoper unterstreichen Ottavio Dantone & Eva-Maria Sens ihr Credo, das Festival nicht gänzlich neu erfinden zu wollen. „Aber wir haben durchgelüftet und einiges neu sortiert.“ Neu hinzugekommen sind etwa die „Werkstattkonzerte“, bei denen Dantone einen spannenden Blick in die Musikarchiv-Arbeit gewährt, sowie die Konzertreihe „Die blaue Stunde“, die im Pavillon des Hofgartens Innsbruck stattfindet. Daneben gibt es weiterhin Klassiker wie die Ambraser Schlosskonzerte, die nun erstmals gebündelt und zeitlich nah an den Festwochen stattfinden. Und überhaupt geben sich bei den Konzerten namhafte Originalklang-Musiker:innen den Notenschlüssel in die Hand. Dazu gehören Countertenor Jakub Józef Orliński samt Ensemble Il Pomo d’Oro, die Akademie für Alte Musik Berlin sowie der Ausnahm­e­cembalist Jean Rondeau. Was für herrliche Barockperspektiven!

48. Innsbrucker Festwochen der Alten Musik

21. Juli bis 30. August
www.altemusik.at
Tickets: +43 512 52 07 45 04

Guido Fischer, 23.03.2024, RONDO Ausgabe 2 / 2024



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