Stradivarius/Note 1 STR 37084
(54 Min., 8/2012)
Das Programm dieser CD beleuchtet den Zusammenhang zwischen alten, ins volkstümliche Musizieren hineinreichenden Improvisationspraktiken über weitverbreitete Basslinien oder Melodien einerseits und das Einfließen solcher Traditionen in die Kunstmusik andererseits. Naturgemäß sind die volkstümlichen Improvisationen, wie sie etwa auf Hochzeiten und anderen Festivitäten bis heute erklingen, nicht schriftlich fixiert worden, aber zwecks Anknüpfung an diese Praxis haben sich die beiden Interpreten dieser CD für einige Titel z. B. am Repertoire des 1992 verstorbenen populären Geigers Melchiade Benni orientiert; der Musikethnologe Fabio Tricomi bringt für die Präsentation der Ursprungsmelodien neben der Geige auch eine Flöte zum Einsatz. Sodann verfolgt die Organistin Fabiana Ciampi jeweils die „Artifizialisierung“ von Melodien wie „Ballo di Mantova“ oder „Aria della Monica“ und Basslinien wie „Ruggiero“ (letztere in dialektaler Variante „Ruzìr“ titelgebend für die CD) in Werken von Girolamo Frescobaldi, William Byrd, Samuel Scheidt oder Jan Pieterszoon Sweelinck. Hierbei stellt sie gleichzeitig die vier historischen Orgeln der „Chiesa della SS. Trinità“ in Bologna vor – ein ungeheuer aspektreiches, musikalisch sehr ansprechendes und hinsichtlich des musikalischen Materials und seiner Geschichte sehr instruktives Programm.
Michael Wersin, 02.06.2018
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