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N° 1355
27.04. - 03.05.2024

nächste Aktualisierung
am 04.05.2024



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Franz Schubert, Igor Strawinski, Pēteris Vasks

Divertissement D 823, Concerto per due pianoforti soli, Music For Two Pianos u.a.

Linda Leine, Daria Marshinina

Es-Dur/Edel 1082076EDU
(73 Min., 5/2018)

Wenn vielversprechende Talente ihr CD-Debüt geben, ist man nicht nur gespannt, wie sie spielen, sondern auch was sie spielen. Wie jetzt im Fall des lettisch-russischen Klavierduos Linda Leine & Daria Marshinina, das durch Konzerte längst auf sich aufmerksam gemacht hat. Für ihre erste Studio-Aufnahme haben die Musikerinnen nun zwei Klassiker des Duo-Repertoires ausgewählt, mit Franz Schuberts „Divertissement sur des motifs originaux franҫais“ sowie Strawinskis „Concerto“. Ein weiteres Hauptwerk stammt dagegen vom lettischen Komponisten Pēteris Vasks, dem ehemaligen Kompositionslehrer von Linda Leine. Vasks´ „Music For Two Pianos“ ist ein Werk aus dessen Studienjahren. Doch wer glaubt, dass dieses 1974 geschriebene, jetzt weltersteingespielte dreisätzige Stück bereits jene klangmeditativen Züge erahnen lässt, für die Vasks so berühmt (wie oftmals auch berüchtigt) ist, der hat sich erfreulicherweise geirrt. Denn hier geht alles so burlesk, irrwitzig motorisch und immer auch leicht jazzig bis bluesig zu, als ob dafür Mauricio Kagel und Conlon Nancarrow gleichzeitig Pate gestanden hätten.
In dieser „Music For Two Pianos“ drehen die beiden Pianistinnen aber nicht allein richtig auf, sie dürften auch aus dem Stand heraus dem Werk den Weg ins vierhändige Standard-Repertoire geebnet haben. Was das Spiel mit den elementaren Kräften und vor allem Rhythmen angeht, da passt natürlich Strawinskis „Concerto“ aus dem Jahr 1935 ideal zu Vasks. Wobei Linda Leine & Daria Marshinina zwischendurch wunderbar diese charmant-rätselhafte Einfachheit illuminieren, die sich Strawinski wohl von seinem alten Freund Erik Satie abgelauscht hat. Umrahmt wird das 20. Jahrhundert sodann vom nicht zu unterschätzenden musikalischen Konversationston Schuberts, von seinem Divertissement sowie dem D-Dur-Rondo D 608. Und hier wie da spielen sich Linda Leine & Daria Marshinina glänzend von apart bis forsch die Bälle zu.

Guido Fischer, 23.02.2019


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