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N° 1355
27.04. - 03.05.2024

nächste Aktualisierung
am 04.05.2024



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Wolfgang Amadeus Mozart

Sinfonien Nr. 39, 40 und 41

Ensemble Resonanz, Riccardo Minasi

harmonia mundi HMM 902629.30
(96 Min., 07/2019)

Das kraucht und faucht, das macht Geräusche beim Musizieren. So unmittelbar, vehement und eben auch menschlich laut wird hier um Mozart gerungen. Seit einiger Zeit steht der italienische Geiger und Dirigent Riccardo Minasi nach einer künstlerischen wie gesundheitlichen Tiefphase dem Mozarteumorchester Salzburg vor. Aber vielleicht ist es gut, dass nicht dieses hochmögende Ensemble unter seinem vehement zupackenden Chef das berühmte Trio der letzten drei Mozart-Sinfonien, eben die Nr. 39, die große g-Moll- und die „Jupiter“-Sinfonie eingespielt hat. Diesmal sind die Musiker des großartigen Ensemble Resonanz am Start, und die Instrumentalisten aus dem hohen Norden heizen dieser oft schon temperamentvoll aufgeladenen Musik noch einmal gehörig ein. Das hat eine erdige Kraft und einen sehr plastischen Zugriff. Dieser Mozart ist nicht graziös, er ächzt und schnauft, hier geht es ums Klangganze. Seit September 2018 ist Riccardo Minasi „Artist in Residence“ bei den der historischen Aufführungspraxis gegenüber sehr aufgeschlossenen Resonanzlern. Und wirklich: Hier hallen nicht nur etwa Harnoncourtsche Erkenntnisse so elegant wie elegisch wider. Nach Aufnahmen mit Werken Carl Philipp Emanuel Bachs und Joseph Haydns wird diesmal Mozart sehr direkt angegangen und mit Klangwucht aufgeheizt. Moderne Instrumente, historisch begründeter Zugang, zeitgenössische Interpretationen, das ist so radikal wie rhetorisch, diese sinfonische Trilogie wird theatral opernhaft ausgespreizt und macht sich dabei bestens. Manches steht dabei kurz vor der Explosion, auch dank der scheinbar unbeschränkten Kräfte des Kammerensembles; expressiv, erotisch, erkenntnisstark ist das geworden. Da behaupte noch einer, zu Mozart sei schon alles gesagt!

Matthias Siehler, 29.02.2020


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