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N° 1355
27.04. - 03.05.2024

nächste Aktualisierung
am 04.05.2024



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Ludwig van Beethoven, Philippe Manoury, Jörg Widmann, Tan Dun u. a.

„The Diabelli Project“

Rudolf Buchbinder

DG/Universal 4837707
(96 Min., 9/2019, 1/2020) 2 CDs

Wenn es einen Dauerläufer unter den Beethoven-Pianisten gibt, dann Rudolf Buchbinder. Seit rund einem halben Jahrhundert widmet er sich dessen Klavierschaffen nicht nur in Schrift und Ton. Buchbinder soll auch über eine einzigartige Beethoven-Bibliothek verfügen. Obwohl er dementsprechend also Beethoven verinnerlicht hat, beschäftigt er sich mit ihm dabei mit stets neuem und frischem Blick. In Anlehnung an das Original-Projekt, bei dem einst Anton Diabelli einen Walzer nicht nur Beethoven, sondern auch anderen Zeitgenossen wie Liszt und Schubert zur Verarbeitung geschickt hatte, lud Buchbinder nun ebenfalls zeitgenössische Komponistinnen und Komponisten ein, Variationen über den berühmten C-Dur-Walzer zu schreiben.
Das Feedback konnte sich sehen lassen. Von Toshio Hosokawa über Tan Dun und Johannes Maria Staud bis hin zu Jörg Widmann und Max Richter sagten die unterschiedlichsten Komponistenpersönlichkeiten zu. Und genauso kontrastreich sind die Ergebnisse ausgefallen, wie Buchbinder auf diesem Doppel-Album belegt, auf dem natürlich auch Beethovens ausgreifende Diabelli-Reflektionen op. 120 sowie die Beiträge von Ignaz Moscheles und Carl Czerny zu hören sind. Lisztsche Anflüge besitzt Lera Auerbachs „Diabellical Waltz“. Christian Josts „Rock it, Rudi!“ ist so knackig wie Philippe Manourys „Zwei Jahrhunderte später…“ burlesk aufgedreht. Und auf die geheimnisvolle „Blue Orchid“ des Chinesen Tan Dun folgt Widmanns wild umherspringende, gleich noch den Flohwalzer und den Boogie-Woogie mit aufspießende „Diabelli-Variation“. Was für Beethoven-Kabinettstückchen, die dem Esprit und dem spieltechnischen Anspruch der Piècen aus dem Jahr 1824 in nichts nachstehen! Und Buchbinder? Der ist auf der „Diabelli“-Kurzstrecke eine ebenso absolut sichere Bank wie bei seiner erneuten Durchdringung des Beethovenschen Opus magnum. Play it again, Rudi!

Guido Fischer, 21.03.2020


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