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N° 1355
27.04. - 03.05.2024

nächste Aktualisierung
am 04.05.2024



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Gabriel Fauré, Maurice Ravel, Claude Debussy, Francis Poulenc

„Chanson d’Amour“ (Lieder)

Sabine Devieilhe, Alexandre Tharaud

Warner 9029522427
(75 Min., k. A.)

Wer könnte es derzeit schöner? Wenn die aus der Normandie stammende Sopranistin Sabine Devieilhe sich dem französischen Mélodie-Repertoire widmet, erlebt man als Hörer eine erfüllte Zeit vollkommenen musikalischen Genusses. Gabriel Faurés hymnische Liebeserklärung „Notre amour“ steht am Anfang eines Programmes voller Höhepunkte. Die Lust der Sängerin am Liebesgeflüster im charmanten Parlando, wie es Fauré so vortrefflich in Musik zu setzen verstand, wird abgelöst von der schieren Begeisterung Alexandre Tharauds an Francis Poulencs künstlerisch überhöhtem Barpiano-Klaviersatz in „Voyage à Paris“ oder in den „Fêtes galantes“, welche die Sängerin kurzzeitig auf eine Kabarett-Bühne katapultieren. Wieder andere Stil- und Klangmischungen ergeben sich in Maurice Ravels „Mélodies populaires grecques“, in denen sich der gesamte musikalische Satz häufig in ätherischer Diskantlage bewegt. Claude Debussys „Ariettes oubliées“ schließlich vervollständigen das Fin-de-Siècle-Porträt unter anderem mit den typischen Mixtur-Klängen im Klaviersatz, mit denen der Komponist so kreativ zu spielen vermochte. Alles, was die vier hier vertretenen Meister jener Epoche an reizvollen Kantilenen zu Papier gebracht haben, eignet sich Sabine Devieilhe mit schier unerschöpflicher Strahlkraft und Präsenz an, dabei durchaus mit üppigem Vibrato agierend, das aber immer gesund und stilistisch wie ausdrucksaffin angemessen daherkommt. Es ist das Glück einer noch jungen, technisch schon perfekt geführten Stimme, hinter der eine reife, intelligente Künstlerpersönlichkeit die interpretatorischen Fäden zieht. Alle Parameter in perfekter Ausgewogenheit – besser könnte es nicht sein.

Michael Wersin, 19.09.2020


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