BIS/Klassik-Center Kassel BISSACD-2517
(73 Min., 9/2019) SACD
Die drei Violinsonaten op. 12, die Ludwig van Beethoven noch seinem alten Lehrer Antonio Salieri gewidmet hat, und die Violinsonate op. 23 trennen von ihrer Entstehungszeit zwar nur drei Jahre. Musikalisch liegen aber Welten zwischen ihnen. Ist das Opus 12 noch ganz klassisch und wenig experimentell angelegt, stecken in der a-Moll-Sonate plötzlich romantischer Furor und Expressivität. Dass die ersten drei Sonaten aber keine ideenlosen und inhaltsleeren Leichtgewichte oder Warmspielstücke für das eigentliche Kunstwerk op. 23 sind, machen Frank Peter Zimmermann und Martin Helmchen in der ersten Folge ihrer geplanten Gesamtaufnahme der Violinsonaten deutlich. So spannungsgeladen die Musiker gleich den Eröffnungssatz der a-Moll-Sonate angehen, so verweist man doch immer auch mit einer gewissen Noblesse und Eleganz auf den spürbaren Atem und Einfluss der vorausgegangenen Sonaten. Und genau diese sinnfällige organische Verbundenheit verdankt sich einem völlig unprätentiösen Zusammenspiel zweier Musiker, die jeweils über ausreichend Beethoven-Erfahrung verfügen. Zimmermanns Ton drängt sich bei aller Ausdrucksintensität nie in den Vordergrund, sondern ist flexibel genug, um sofort auf die von Helmchen eingestreuten Finessen und Gedankengänge in der Klavierstimme zu reagieren. Das alles bewegt sich dabei auf einem Niveau, das man eben nur erreicht, wenn Kammermusik als gleichberechtigtes Gespräch aufgefasst wird. Andererseits hat man von diesen beiden Musikern nichts anderes erwartet.
Guido Fischer, 03.10.2020
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