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N° 1356
04. - 10.05.2024

nächste Aktualisierung
am 11.05.2024



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Verschiedene

Lontano

Anja Lechner, François Couturier

ECM/Universal 0857705
(58 Min., 10/2019)

Zwei Jahre ist das letzte Album von Anja Lechner bei ihrem Stammlabel ECM her. Nach der enorm erfolgreichen Schubert-Scheibe „Die Nacht“ mit dem Gitarristen Pablo Márquez ist die renommierte deutsche Cellistin nun zu einem französischen Klavierpartner zurückkehrt, mit dem sie schon im Tarkovsky Quartet gespielt und zuletzt 2014 bei der ECM-CD „Moderato cantabile“ zusammengearbeitet hat: zu dem auch komponierenden François Couturier. Ein wenig ist das aber leider wieder der ECM-Schmusesound aus offenen Akkorden, feinsinniger Melancholie und modischer Leere geworden. Da tremoliert das Cello sanft, das Klavier perlt ein paar Akkorde dazu und irgendetwas Perkussives raschelt. Fertig ist das „Präludium“. So geht das 16 Tracks lang – bis zum „Postludium“. Ein wenig dünn das, mal improvisiert, mal eigenkomponiert, mal paraphrasiert, beispielsweise auf eine Bach-Kantate oder eine argentinische Volksweise bezugnehmend. Gehaltvoller wird es, wenn Werke von Henri Dutilleux, Giya Kancheli oder Anouar Brahem miteingeschlossen werden. Aber es klingt doch insgesamt alles sehr zufällig und gleichzeitig musikalisch vorhersehbar. Schön zu hören, leicht aufgeraut, makellos und feinsinnig gespielt, aber auch sofort aus den Gehörgängen verschwunden. Mal kurz, mal mittellang, bezeichnenderweise sind das alles die Fremdstücke, über die Klangtapete kommt es aber nicht hinaus. Da kann Anja Lechner ihr Cello noch so schön singen und klagen lassen. Übrigens ausgesprochen albern: Ein deutsches Label liefert nur englische und französische Booklettexte.

Matthias Siehler, 12.12.2020


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Kommentare

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FeliceVallotton
Es ist nicht korrekt, dass Anja Lechner zuletzt 2014 bei der CD "Moderato Cantabile" zusammengearbeitet hat. Nicht nur haben sie 2016 gemeinsam die CD "Nuit blanche" eingespielt (2017 veröffentlicht), auch spielen sie jedes Jahr Konzerte im Duo und im Quartett. "Ausgesprochen albern" ist es eigentlich nicht, wenn ein seit fünf Jahrzehnten auf dem Weltmarkt aktives und erfolgreiches Label Texte auf französisch und englisch liefert. Dies sind nun mal nicht nur weitaus verbreitetere Sprachen als deutsch, auch ist der Absatzmarkt für CDs wie diese im französischen und englischen Sprachraum gegenwärtig bei weitem höher als im deutschen.


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