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N° 1355
27.04. - 03.05.2024

nächste Aktualisierung
am 04.05.2024



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Claudio Monteverdi, Francesco Cavalli, John Dowland u. a.

„Rebirth“ (Arien und Canzonen)

Sonya Yoncheva, Capella Mediterranea, Leonardo García Alarcón

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(69 Min., 6/2020)

Die Bulgarin Sonya Yoncheva verfügt augenblicklich über eine der sinnlichsten Sopranstimmen der Opernwelt. Dunkel und hell versendet sie ihre Sirenentöne, in vielerlei Stilrichtungen vom Barock über Belcanto, Verdi und Verismo ist sie zu Hause. Leider aber scheint ihre Extremhöhe schon jetzt nicht mehr ganz frei. Macht nichts, Lieder der Renaissance und des Frühbarocks winden sich selten hoch hinauf in Spitzenregionen. Dieser Musik widmet sie sich auf ihrem neuen, intensiven, mitten in der Pandemie eingespielten Programm. Ihre wunderfein schmiegsamen Partner, mit denen sie aus der vokalen Isolation ins Studio und bald wieder auf das Podium zurückkehrt: die Capella Mediterranea unter dem unauffällig vielseitigen Leonardo García Alarcón. „Rebirth“ heißt beziehungsreich das verträumt tiefenentspannte, aber auch temperamentspralle Album, das eben nicht nur die europäische Renaissance in der Musik einigend feiert. Sonya Yoncheva wühlt auf und besänftigt, mit zart funkelnden Melodiejuwelen von Alessandro Stradella, Claudio Monteverdi, Francesco Cavalli und Antonio Caldara, aber auch mit Spanischem (sogar Zeitgenössischem) und Englischem von Orlando Gibbons und John Dowland. Manchmal singt sie wie entrückt als schöne Teilnahmslose und berückt trotzdem total. Am schönsten gelingt das in der sich endlos spinnenden Tonlinie eines bulgarischen Liedes. Und dann spannt sie am Ende den Bogen weiter ins Pop-Heute, mit dem barock arrangierten Abba-Song: „Like an angel passing through my room“. Was sich nahtlos anschließt: Sie kann und darf das.

Matthias Siehler, 13.03.2021


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