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N° 1355
27.04. - 03.05.2024

nächste Aktualisierung
am 04.05.2024



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Franz Schubert, Wolfgang Amadeus Mozart, Richard Strauss

„Liebende“ (Lieder)

Katharina Konradi, Daniel Heide

CAvi/harmonia mundi 8553171
(67 Min., 7/2020)

Es ist fast zu schön, um wahr zu sein: Nicht sehr häufig hat man mit einer Gesangsstimme zu tun, die so mühelos und störungsfrei läuft wie der leichte, helle Sopran von Katharina Konradi. Die 1988 in Kirgisistan geborene Sängerin erfreut mit einem Programm aus Liedern von Strauss, Mozart und Schubert. Hochkompetent begleitet wird sie von Daniel Heide, der bei Schuberts „Die Junge Nonne“ sein Meisterstück vollbringt: Überaus dezent und mit höchster Präzision gelingen ihm die durchgehenden Tremoli in der rechten Hand, und links poltert niemals auch nur einer der Oktavgänge hervor. So feinfühlig begleitet kann Katharina Konradi auch in dieser eher dramatischen Nummer die ganze Bandbreite ihres leicht-lyrischen Zaubers entfalten. Es ist, so denkt man zunächst, vielleicht ein wenig der Sopranlage geschuldet, dass der Text dabei nicht immer an allererster Stelle zu stehen scheint. Indes: Mozarts „Abendempfindung“ bewegt sich doch weitestgehend im Bereich der oberen Mittellage, wo auch ein Sopran noch sehr textaffin agieren können sollte. Dass auch hier die Darbietung nicht in allererster Linie vom Wort auszugehen scheint, dass vielmehr eine gewisse Melodienseligkeit im Vordergrund steht, ist der Wermutstropfen, der sich durch das ganze Programm zieht: Auch Straussʼ „Du, meines Herzens Krönelein“ sollte sogleich in der initialen Anrede deutlich mehr Konsonanten-basierte Emphase aufweisen, und auch die mikrostrukturelle Gegliedertheit der Melodien durch kleine und kleinste deklamatorische Nuancen bleibt im weiteren Verlauf etwas auf der Strecke. An diesem Punkt wäre, wenn die Liebe zum Lied bei Katharina Konradi doch so ausgeprägt ist, noch nachzubessern.

Michael Wersin, 17.04.2021


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