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N° 1355
27.04. - 03.05.2024

nächste Aktualisierung
am 04.05.2024



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Wolfgang Amadeus Mozart

Bläserserenaden B-Dur KV 361 „Gran Partita“ & Es-Dur KV 375

Akademie für Alte Musik Berlin

harmonia mundi HMM 902627
(72 Min., 1/2020)

Mozarts berühmteste Bläserserenade, die Nummer 10 KV 361, gemeinhin als „Gran Partita“ bekannt, ist ein ebenso gemeines Stück. Im Einzelnen wunderbar gebaut und mit Einfällen durchsetzt, aber mit fast 50 Minuten Spieldauer auch von gefährlicher Länge. Und bei aller, jedes Mal wieder demonstrierten Höraufgeschlossenheit – spätestens nach dem wunderfeinen Adagio wird einem für gewöhnlich im zweiten Menuett, dem vierten der sieben ausufernden Sätze, das Getröte, Gemaunze und Geblöke von zwei Oboen, zwei Klarinetten, zwei Bassetthörnern, vier Waldhörnern, zwei Fagotten und dem brummelnden Kontrabass irgendwie fad. Der sonst so trefflich disponierende Mozart sprengte hier einfach die Dimensionen des Wiener Divertimentos ins Monströse. Trotzdem ist sie natürlich ein Pflicht- wie Referenzstück für Bläser. Ganz besonders auch derer in historisch informierten Ensembles. So kann man es den motivierten wie inspirierten Mitgliedern der Berliner Akademie für Alte Musik nicht hochgenug anrechnen, wie sie es verstehen, Spannung zu halten, transparent und trotzdem dicht zu musizieren, überhaupt: intelligente, witzige, geistvolle instrumentale Konversation zu machen. Hurtig streben die Tempi voran, selbst in den langsamen Sätzen, und so stockt auch nicht der Hörgenuss. Ganz leicht wirkt der jeweilige Ansatz, perfekt verblenden sich Klangfarben, um sich, wenn nötig, geschmeidig und kontrastreich zu separieren. Es entsteht Kommunikation, nicht nur besonders viele Noten. So kann dem, als heiter-vergnügtes Vorspiel, sogar ohne Gefahr von Langeweile, der unmittelbare Werkgruppen-Nachfolger vorauseilen: die Serenade Nr. 11. Eine oftmals quakige Pflichtübung gerät auf dieser Referenz-CD zur vergnüglichen Causerie. Wer hätte das gedacht? Dafür gibt es – trotz nicht überwundener Stückreserven – die volle Punktzahl.

Matthias Siehler, 05.06.2021


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