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N° 1355
27.04. - 03.05.2024

nächste Aktualisierung
am 04.05.2024



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Wolfgang Amadeus Mozart, Ludwig van Beethoven

„Farewell from Zürich” (Gran Partita KV 361, Sinfonie Nr. 5 op. 67)

Philharmonia Zürich, Nikolaus Harnoncourt

Prospero/Note 1 196006988661
(40 Min., 11/2011)

Stolze 81 Jahre alt war Nikolaus Harnoncourt im November 2011, als er sich auf nach Zürich machen sollte, um in der Tonhalle die Philharmonia Zürich zu dirigieren. Rückblickend entpuppten sich die Konzerte jedoch zugleich als Abschied Harnoncourts auch von einer Stadt, in der er fast 40 Jahre zuvor zusammen mit Regisseur Jean-Pierre Ponnelle und entlang der Opern Claudio Monteverdis Aufführungsgeschichte geschrieben hatte. Nun aber standen Mozart und Beethoven auf den Notenpulten – die „Gran Partita“ KV 361 für Bläser sowie die Sinfonie Nr. 5. Zwei Werke, mit denen Harnoncourt längst auch über seine diskografischen Beschäftigungen auf Du und Du war. Aber da Harnoncourt halt nie ein Wiederholungstäter im konservativ-traditionellen Sinne war, sondern sich und seinen Blick auf Vertrautes immer wieder hinterfragte und korrigierte, hört man die beiden Werke erneut von jedem noch so kleinen Staubkörnchen gereinigt. So verwandelt sich die Bläserserenade mit ihren seligen Stimmen und traumhaften Klangfarben, ihren dramaturgischen Umschwüngen von tänzelnder Delikatesse hin zu intimer Würde quasi in eine Mozart-Oper ohne Worte. Bei Beethovens c-Moll-Sinfonie kann man sich hingegen allzu lebhaft vorstellen, wie die Musiker der Philharmonia Zürich da bei Harnoncourts Laserstrahlblicken kerzengerade und haarscharf auf der Stuhlkante saßen. Denn mit einer irrwitzigen Power setzte man Beethoven unter elektrisierende Hochspannung, wie sie so zuvor eigentlich nur einem Carlos Kleiber gelang. Abgerundet wird dieses Tondokument des Musikenthusiasmierers Harnoncourt von einem Probenmitschnitt der Beethoven-Sätze Nr. 2 & 3 – der mehr vom Wunder Beethoven erzählt als so manch gelehrter Aufsatz.

Guido Fischer, 04.09.2021


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